An dieser Stelle findest du den Text-to-Speech Player
Um den TTS Player darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.
externen Inhalt aktivieren Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist Ihre jederzeit widerrufliche Einwilligung (über den Schalter oder über “ Widerruf Tracking und Cookies “ am Seitenende) zur Verarbeitung personenbezogener Daten nötig. Dabei können Daten in Drittländer wie die USA übermittelt werden (Art. 49 Abs. 1 lit. a DSGVO). Mit dem Aktivieren des Inhalts stimmen Sie zu. Weitere Infos finden Sie hier.
Seit September dieses Jahres ist Philipp Navratil neuer Nestlé-Konzernchef – und schon packt er die Job-Sense aus! In den kommenden zwei Jahren will der Konzern weltweit rund 16.000 Jobs abbauen. Das teilte Navratil am Donnerstag bei der Präsentation der Quartalszahlen mit. Nestlé beschäftigt aktuell rund 277.000 Mitarbeiter.
Ziel der Maßnahme: Die Kosten weiter senken – und das schneller als geplant. Das ursprüngliche Sparziel von 2,5 Milliarden Franken (2,6 Milliarden Euro) wurde auf 3 Milliarden (3,23 Milliarden Euro) bis Ende 2027 erhöht.
„Die Welt verändert sich, und Nestlé muss sich noch schneller verändern“, sagte Navratil. Und weiter: „Dazu gehört auch die schwierige, aber notwendige Entscheidung, den Personalbestand in den nächsten zwei Jahren zu reduzieren.“
Wachstum schwach – Konkurrenz zieht vorbei
In den ersten neun Monaten dieses Jahres erzielte der Schweizer Nahrungsmittelriese einen Umsatz von 65,9 Milliarden Franken (70,98 Milliarden Euro). Das organische Wachstum lag bereinigt bei 3,3 Prozent – leicht über den Erwartungen der Analysten. Diese hatten laut einer Nestlé-Umfrage mit einem Plus von 3,2 Prozent gerechnet.
Im ersten Halbjahr hatte Nestlé noch ein Wachstum von 2,9 Prozent erreicht. Der Konzern bestätigte seinen Ausblick: Für 2025 wird ein organisches Umsatzwachstum über den 2,2 Prozent des Vorjahres sowie eine operative Gewinnmarge von mindestens 16 Prozent erwartet.
▶︎ Navratil, früher Chef der Kaffeemarke Nespresso, nutzte seinen ersten großen öffentlichen Auftritt für weitere Ankündigungen: „Das Volumenwachstum hat für uns oberste Priorität.“ Deshalb habe Nestlé gezielt investiert und erste Fortschritte gemacht. Jetzt gelte es, noch mehr Tempo aufzunehmen: „Wir müssen noch mehr leisten, schneller handeln und unsere Wachstumsdynamik beschleunigen.“
Neustart nach Chef-Affäre
Navratil war Anfang September zum CEO aufgestiegen – nach einem Eklat. Vorgänger Laurent Freixe musste den Posten räumen, weil er eine romantische Beziehung zu einer direkt unterstellten Mitarbeiterin verheimlicht hatte. Doch der Umbau ging weiter: Auch der Verwaltungsratspräsident wurde kurz darauf ausgewechselt – ein Paukenschlag in einem Konzern, der lange als verlässlich und stabil galt.
Rückstand auf Danone und Unilever
Klar ist: Navratil hat viel zu tun. Denn Nestlé ist unter Druck. Bei wichtigen Kennzahlen wie Umsatzwachstum oder Börsenkurs liegt der Lebensmittelriese zurück – die Konkurrenten Danone und Unilever sind aktuell besser unterwegs.
Dabei reicht das Nestlé-Portfolio von Fertiggerichten und Tiefkühlware über Süßigkeiten und Kaffee bis hin zu Vittel-Wasser und Tierfutter. Doch all das reicht derzeit nicht, um mit der Konkurrenz Schritt zu halten.