In Charlottenburg-Wilmersdorf schlage „das Herz des Berliner Westens“, schwärmte Bezirksbürgermeisterin Kirstin Bauch (Grüne) am Mittwoch bei der Vorstellung eines Tourismuskonzeptes. Dafür wurde auch ein spezielles Streetart-Bild auf dem Teufelsberg im Grunewald enthüllt.

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„Mehr Berlin geht nicht“ und „Wo sich Geschichte und Großstadtflair treffen“, lauten zwei der Slogans, die eine Werbeagentur im Auftrag der Wirtschaftsförderung des Bezirks und der Tourismusgesellschaft Visit Berlin formuliert hat.

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Der Bezirk werde oft unterschätzt, weil er „nicht laut auftritt“, findet die Bürgermeisterin. In der neuen Kampagne gehe es nicht um Massentourismus, sondern um eine „Entzerrung“ der Touristenströme in Berlin und „Qualität statt Hype“. Die Ideen wurden mit etwa 100 Fachleuten aus den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Stadtgeschichte abgestimmt. Im vorigen Sommer konnten sich alle Interessierten auf dem Online-Portal mein.berlin.de beteiligen.

Die Bezirkskarte mit Sehenswürdigkeiten in dem neuen Tourismus-Flyer.

© promo / Agentur iideenreich

Das erste greifbare Ergebnis ist ein Flyer in deutscher und englischer Sprache. Eine Grafik zeigt 16 Sehenswürdigkeiten – darunter das Schloss Charlottenburg, das Olympiastadion, das Messegelände mit dem Funkturm und dem ICC, die Gedächtniskirche, der Teufelsberg und die Deutsche Oper.

Hauptziel vieler Berlin-Besucher: Der Breitscheidplatz mit Gedächtniskirche in direkter Nachbarschaft zum Zoologischen Garten.

© Getty Images/Christian Ender

2026 soll ein „Image-Video“ folgen. Ob die Kampagne eine eigene Webseite erhält oder einfach die Internetpräsenz des Bezirks nutzen wird, steht noch nicht fest.

In zusätzlichen kurzen Texten werden beispielsweise das Kulturangebot mit vielen Museen, Bühnen und Galerien, der Kurfürstendamm als Einkaufsmeile und „Erlebnisboulevard“ , die kulinarische Vielfalt, das „jüdische Erbe“, wissenschaftliche Institutionen sowie der Grunewald und andere „grüne Oasen“ beworben.

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2023 seien 4,8 Millionen Übernachtungen in Charlottenburg-Wilmersdorfer Hotels, Hostels und Pensionen verzeichnet worden, rechnete Kirstin Bauch vor. Es gebe hier 64.000 Betten in 145 Beherbergungsbetrieben. Mit diesen Zahlen liege man auf Platz zwei unter den Berliner Bezirken.

Visit-Berlin-Sprecher Christian Tänzler betonte, die kulturell verschiedenen Kieze in der ganzen Stadt seien das „Gerüst“ und die „Mosaiksteinchen“, aus denen sich das sehr heterogene Bild der Hauptstadt zusammenfüge, die „nicht in einem Wort“ beschreibbar sei – und oft besser als ihr Ruf. Wer die Berliner als unbeliebteste Menschen in Deutschland einstufe, kenne sie offenbar nicht gut.