Internationale Tagungen geben den Vertretern der versammelten Nationen einen guten Eindruck davon, wo sie selbst im globalen Wettbewerb stehen. Bei der Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington schätzten viele Teilnehmer die wirtschaftliche Lage Europas und insbesondere Deutschlands als schlecht, schwach und schwierig ein: Während die USA mit ihren boomenden KI-Konzernen davonziehen und US-Präsident Donald Trump die Welt mit seiner Zollpolitik in Atem hält, beherrscht China das weltweite Angebot an seltenen Erden, jenen Rohstoffen, die für die Produktion der meisten Industriegüter unerlässlich sind. China hat längst auch den Automarkt, den Maschinenbau und andere Märkte erobert, in denen früher die deutsche Industrie führend war. Diese Zeiten sind vorbei. Europa steckt in einer Sandwich-Position zwischen den beiden konkurrierenden Weltmächten fest und hat noch keine Antwort darauf, wie es sich behaupten und den eigenen Wohlstand sichern kann.