Viel deutet auf Verlängerung hin 

FC Bayern: So erklärt Harry Kane seinen Antrieb auf der Titeljagd

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21 Scorer aus zehn Spielen ist bis dato die Bilanz von Bayern Münchens Top-Stürmer Harry Kane in der laufenden Saison. Der 32-Jährige hat seit seiner Verpflichtung 2023 die Messlatte mehr als einmal höher gelegt. Zuletzt wurde immer wieder über eine nahende Vertragsverlängerung des Engländers spekuliert, der sich unter der Woche mit den Three Lions einen Platz bei der WM 2026 in Kanada, Mexiko und den USA gesichert hat. Ebenso gab es insbesondere auf der Insel Gerüchte über eine mögliche Premier-League-Rückkehr. Im Interview mit „The Athletic“ bezog Kane nun erneut Stellung.

Insgesamt habe der Wechsel zum FC Bayern ihn in seiner Entwicklung nicht nur als Spieler, sondern auch als Mensch vorangebracht, sagte Kane. „Bis man etwas tatsächlich erlebt, ist es schwer, wirklich einzuschätzen, wie es sein wird“, erklärte der Stürmer mit Blick auf den Umzug seiner Familie in ein fremdes Land. Er könne über Deutschland aber nur Positives berichten. „Ich glaube, es herrscht die Vorstellung, dass die Deutschen vielleicht ein bisschen mürrisch und kühl sind. Aber sie haben einen großartigen Sinn für Humor und sind wirklich bodenständige Menschen, die harte Arbeit und Bescheidenheit lieben. (…) Alle reden über Fußball, alle lieben Fußball. Selbst wenn ich unterwegs bin oder die Kinder von der Schule abhole, machen mir alle Komplimente, wenn ich Tore schieße. Es ist wie eine große Gemeinschaft.“

„Aus professioneller Sicht war es großartig, neue Erfahrungen zu sammeln und mein Talent einem größeren Teil der Welt zu zeigen. Es hat mir geholfen, ein noch besserer und erfolgreicherer Spieler zu werden. Die Premier League ist wahrscheinlich die größte Liga der Welt, daher ist einem gar nicht bewusst, wie groß die anderen Ligen und ihre Fangemeinden sind. Jedes Stadion, in das wir gehen, ist voll. Die Atmosphäre ist fantastisch“, so Kane weiter.

Nicht wenige Experten schrieben in den letzten Wochen vom besten Kane, den es jemals gab. Der Kontrakt des langjährigen Tottenham-Profis an der Säbener Straße ist noch bis 2027 datiert, für eine Rückkehr nach England soll es Berichten zufolge eine ab 2026 gültige Ausstiegsklausel geben, die dem Vernehmen nach bei rund 65 Millionen Euro liegt – 10 Millionen unterhalb von Kanes aktuellem Marktwert.

„Ich versuche, mich anzupassen und die verschiedenen Kulturen zu verstehen – persönlich ist das großartig“, so Kane weiter über seine Zeit in München, wo er erstmals in seiner fußballerischen Laufbahn einen großen Titel gewinnen konnte. Der auch von den Transfermarkt-Usern zum Bundesliga-Spieler der vergangenen Saison gewählte Angreifer holte in seinem zweiten Jahr die Meisterschaft und gewann den Supercup. „Vom Beginn meiner Karriere bis zu diesem Moment war es harte Arbeit. Viele Höhen und Tiefen, viele knappe Momente. Mit den Jahren, je näher man dem Ziel kommt, bin ich nur noch motivierter geworden, die Ziellinie zu überqueren und die erste Trophäe zu gewinnen“, sagte Kane mit Blick auf seine langjährige Durststrecke.

Kane will mit FC Bayern noch mehr Titel gewinnen

Auch die Feierlichkeiten im Anschluss an den Titelgewinn seien „ein besonderes Gefühl“ gewesen, gab der Engländer zu Protokoll. „Wir hatten ein Restaurant gemietet und haben uns einfach zusammen betrunken und gefeiert. Dann den Pokal in der Allianz Arena vor den Fans hochzuhalten und einmal dabei zu sein, war etwas ganz Besonderes. (…) Das sind die Momente, die alles wert sind. Man arbeitet das ganze Jahr über so hart, ist viel unterwegs und trainiert viel. In den zehn oder zwölf Jahren, die ich spiele, hatte ich noch nie so eine Feier … es war schön, dieses Gefühl zu haben.“


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Dass Kanes Zukunft in München eine Dauer über 2027 hinaus haben könnte, darf man anhand solcher Aussagen zumindest vermuten. Auch Bayerns Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen hatte sich dahingehend und mit Verweis auf Kanes Leistungsdaten kürzlich optimistisch präsentiert: „Entgegen aller Kassandrarufe vor zwei Jahren wird Harry von Jahr zu Jahr besser. Wenn sich das fortsetzt, ist die Antwort eindeutig.“

Der Profi selbst ließ keinen Zweifel aufkommen, dass er mit seiner Titeljagd beim FC Bayern längst nicht am Ende ist: „Gewinnen ist fast wie eine Droge. Man will es schaffen, man will es erreichen. Wenn man so etwas erreicht, denkt man vielleicht: ‚Okay, ich habe geschafft, was ich wollte, und kann mich ein bisschen entspannen.‘ Aber ich bin in die andere Richtung gegangen und habe mir gesagt: ‚Okay, ich will jetzt noch mehr erreichen. Ich möchte dieses Gefühl mit noch größeren Trophäen und bei noch größeren Anlässen erleben. Kann ich mich verbessern und das schaffen?‘“