NRW-Innenminister Herbert Reul hat am Donnerstag die Baugrube für das Projekt Burgtor in Dortmund besucht. Hier entsteht die neue Polizeiwache Nord.


NRW-Innenminister Herbert Reul hat am Donnerstag die Baugrube für das Projekt Burgtor in Dortmund besucht. Hier entsteht die neue Polizeiwache Nord. © Schaper

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Herbert Reul staunte nicht schlecht über die Dimensionen der Baugrube am Burgtor in Dortmund. Der NRW-Innenminister hat am Donnerstag (16.10.) die Grundsteinlegung für den Neubau des Quartiers Burgtor in der Nordstadt besucht.

Auf rund 4000 Quadratmetern entsteht zwischen Münsterstraße, Leopoldstraße und dem Freiherr-vom-Stein-Platz ein geschlossenes Gebäude-Ensemble mit einem Innenhof und einem weithin sichtbaren 18-geschossigen Hochhaus. Zuvor waren dort Gebäude um ein berüchtigtes Sexkino abgerissen worden.

Hier wird nun unter anderem die neue Polizeiwache Nord gebaut, die aus dem alten wie unscheinbaren Gebäude an der Münsterstraße auszieht. Landesinnenminister Herbert Reul, gesamtverantwortlich für die Polizei in Nordrhein-Westfalen, hatte die Lacher auf seiner Seite, als er die zahlreich erschienenen Gäste der Grundsteinlegung begrüßte. „In so einem großen Loch war ich noch nie“, witzelte Reul.

Reuls Versprechen

Die Polizei als wichtigster Mieter und die Linim-Gruppe als Bauherr des Projekts hatten zu der Grundsteinlegung eingeladen. Als Redner traten neben Herbert Reul der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange, der städtische Ordnungsdezernent Norbert Dahmen und Henning Wietzorke für die Linim-Gruppe auf. Zu den Gästen zählten Vertreter des Innenministeriums, der Polizei NRW, der Stadt Dortmund, der künftigen Mieter und der Dortmunder Politik.

Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange und NRW-Innenminister Herbert Reul besuchten die Grundsteinlegung für den Neubau der Wache Nord.© Schaper

Reul nannte das Projekt „ein Versprechen an die Menschen in diesem vielfältigen, lebendigen Teil Dortmunds: Wir sind da. Immer. Zuverlässig. Professionell.“

Polizeipräsident Gregor Lange betonte die Bedeutung der Sicherheit in einem „besonderen und herausfordernden Stadtbezirk“, in dem rund 62.000 Menschen aus circa 140 Nationen auf engem Raum zusammenleben. Die neue Wache in „sehr guter strategischer Lage“ biete beste Voraussetzungen für die Arbeit der Polizei.

Lidl-Markt und Apartment-Anbieter

Henning Wietzorke sprach vom Quartier als Burgtor als ein „Ort der Vielfalt“. Er zählte einen Lidl-Markt, einen Anbieter von Serviced Apartments sowie einen Anbieter von Betreutem Wohnen als künftige Mieter auf. Zudem sollen reguläre Mietwohnungen in dem Ensemble entstehen. Erschlossen wird der Neubau über eine dreigeschossige Tiefgarage an der Steinstraße.

Die Dimensionen der Baugrube sind beeindruckend.© Schaper

Rund 170 Mitarbeiter der Polizei Dortmund werden in der neuen Wache arbeiten, die im Sommer 2027 fertiggestellt sein soll. Die Polizei mietet rund 2900 Quadratmeter Fläche auf vier Etagen.

Polizeipräsident Gregor Lange schwärmte von neuen Sicherheitsstandards einer modernen IT-Anbindung und zeitgemäßer Technik. Das alte Gebäude an der Münsterstraße entspreche nicht mehr den aktuellen Anforderungen an eine moderne Wache. Lange nannte den Neubau „eine Einladung an die Menschen in der Nordstadt, mit ihren Anliegen und Sorgen zur Polizei zu kommen“.

Neue Chancen für die Nordstadt

Ordnungsdezernent Norbert Dahmen sprach von einem „bezirksprägenden“ Neubau. „Das ist ein Signal, das es hier baulich in Richtung Nordstadt moderner wird.“ Das Quartier Burgtor biete „neue Chancen“. Norbert Dahmen sieht die Nordstadt in einer Entwicklung von einem Brennpunkt hin zu einem In-Viertel.

Die Grundsteinlegung ist eine symbolische Zeremonie zu Beginn eines großen Bauprojekts. Gemeinsam und unter dem Applaus der Gäste mauerten Reul, Lange, Dahmen und Linim-Chef Dennis Lindner eine Zeitkapsel ein, die zuvor mit Devotionalien gefüllt worden war.

NRW-Innenminister Herbert Reul, Polizeipräsident Gregor Lange, Stadtrat Norbert Dahmen und Linim-Chef Dennis Lindner (v.l.) mit der Zeitkapsel bei der Grundsteinlegung.© Oliver Schaper