Beliebtes Ziel ab Bremen

Massenhaft Haie vor Borkum – Gefahr für Urlauber?

Aktualisiert am 16.10.2025 – 18:55 UhrLesedauer: 2 Min.

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Strandpromenade auf Borkum (Archivfoto): Die ostfriesische Insel ist auch bei Bremer Urlaubern sehr beliebt. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Marc Venema/imago)

Jedes Jahr kommen Tausende Urlauber nach Borkum, gleichzeitig tummeln sich vor der Insel Hunderte großer Haie. Was bedeutet das für das Eiland?

Die Nordsee vor Borkum ist nach neuen Erkenntnissen ein wichtiger Lebensraum für Hundshaie. Wissenschaftler des World Wide Fund For Nature (WWF) haben dort erstmals ein Gebiet identifiziert, in dem sich regelmäßig Neugeborene und Jungtiere aufhalten. Vor der Küste, die auch bei Bremer Urlaubern beliebt ist, spielt sich also ein bislang unbekanntes Kapitel der Meereswelt ab, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung.

Der Hundshai gilt als Deutschlands größter Hai. Er kann bis zu zwei Meter lang werden und fast 45 Kilogramm wiegen. Für Menschen sind die Tiere jedoch ungefährlich – sie ernähren sich von Heringen, Sardinen und Krebsen. „Der Hundshai ist vom Aussterben bedroht und braucht dringend Schutz. Doch bisher genießt er in der EU keinerlei besonderen Schutzstatus“, sagt Heike Zidowitz, Haiexpertin beim WWF Deutschland.

Gefährdet ist die Art vor allem durch die Fischerei. Zwar gibt es eine wissenschaftliche Fangempfehlung, doch keine verbindlichen Fangquoten. Regelmäßig landen Hundshaie als Beifang in den Netzen, häufig liegen die Fangzahlen weit über den Empfehlungen der Meeresforscher.

Das sogenannte ISRA-Projekt („Important Shark and Ray Areas“, auf Deutsch: Wichtige Hai- und Rochengebiete) hat erstmals 124 bedeutende Gebiete für Haie und Rochen in Nordsee und Nordatlantik festgelegt. Dazu zählt auch die Region zwischen Borkum und den westfriesischen Inseln. Für den WWF ist klar: Diese Erkenntnisse müssen in konkrete Schutzmaßnahmen münden – etwa durch ein besseres Beifang-Monitoring und eine Aufnahme des Hundshais in die europäische Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie.

Die niederländische Regierung hat bereits einen Aktionsplan für grenzüberschreitenden Schutz auf den Weg gebracht. Denn Hundshaie sind Wanderer der Meere: Von Helgoland aus ziehen sie bis in die Keltische See. Experten fordern nun, dass auch Deutschland seinen Beitrag leistet.