Washington – Deutschlands soll endlich wieder wachsen. Deshalb traf sich Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) in Washington mit 40 internationalen Finanzmanagern. Sein Ziel: 120 Milliarden Zusatz-Investition nach Deutschland zu locken.

Für die Jahreskonferenz der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF) war Klingbeil in die amerikanische Hauptstadt gereist und nutzte dort die Gelegenheit für Eigenwerbung.

Mehr zum Thema

Laut Regierung wird Deutschland für die milliardenschweren Investmentfonds gerade wieder interessant als Anlageland. Hauptauslöser: das 500-Milliarden-Schuldenpaket für die Modernisierung der deutschen Infrastruktur. Sie sollen dringend benötigte Privatinvestitionen nach Deutschland ziehen und die schwächelnde Wirtschaft wieder richtig ankurbeln.+

Klingbeil spricht am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) mit Investoren

Klingbeil spricht am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) mit Investoren

Foto: Kay Nietfeld/dpa

Das Finanzministerium rechnet nach BILD-Informationen mit einer Steigerung der privaten Investitionen um 120 Milliarden innerhalb von zwei Jahren. In diesem Jahr werden 760 Euro in die deutsche Wirtschaft gesteckt. Bis 2027 soll die Investitionssumme auf 880 Milliarden steigen.

Auch interessant

Anzeige

Auch interessant

Anzeige

Alleine der Wachstumsbooster (Firmen dürfen ihre Investitionen schneller steuerlich abschreiben) und die zusätzlichen staatlichen Investitionen lösen laut Ministerium 2026 zusätzliche Privat-Investitionen von 18 Milliarden aus, 2027 sollen es 22 Milliarden sein.

Klingbeil versprach in Washington: „Wir tun jetzt alles, um Wachstum zurückzubekommen nach Deutschland. Wir werden uns nicht ausruhen.“

Das heißt aber auch: Die Regierung muss bei Reformen schnell liefern. Denn angesichts der immer älter werdenden Gesellschaft und der überbordenden Bürokratie erwarten die Finanzanleger mutige Schritte von Klingbeil bei Rente und schnelleren Behörden.