Mit seinem Vorschlag, die Frist für eine Krankmeldung auf bis zu zwei Wochen auszudehnen, hat Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) neuen Streit in der Ampel provoziert.

Die Koalitionäre in Mainz aus SPD, FDP und Grünen streiten selten öffentlich. Schon im Sommer allerdings hatte die massive Kritik der Wirtschaft am Klimaschutzgesetz die Partner mächtig strapaziert. Nun gibt es bei der Frist für die Krankschreibung erneut Dissens – diesmal zwischen Wirtschaftsministerin und FDP-Spitzenkandidatin Daniela Schmitt und ihrem SPD-Kabinettskollegen Clemens Hoch. Sie stellt sich klar hinter die Arbeitgeber.

Und er? Warum er ohne Not vorschlägt, Arbeitnehmer sollten sich zwei Wochen Zeit für die Krankmeldung lassen können, er dazu absehbar heftigen Gegenwind und Streit in der Ampel riskiert, bleibt sein Geheimnis. Denn wer sollte den Vorstoß gutheißen? Zu seinen Motiven sagt er nichts. Auch der dritte Koalitionspartner, die Grünen, halten sich öffentlich von der Debatte fern. Im März sind Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz. Außerdem ist die Regelung der gesetzlichen Krankmeldungsfrist nicht Ländersache, sondern betrifft Bundesgesetzgebung. Das Gesundheitssystem allerdings muss besser und effizienter werden – auch durch Prävention und Eigenverantwortung, aber nicht mit Ideen à la Hoch. Damit hat er sich der Lächerlichkeit preisgegeben.