Steinmeier spricht von „bedeutendem Papst“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach von einem „bedeutenden Papst“, für dessen „segensreiches Wirken“ die Welt dankbar sein könne. Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) würdigte den aus Argentinien stammenden Franziskus als „einen Fürsprecher der Schwachen, einen Versöhner und warmherzigen Menschen“.

Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) betonte das soziale Engagement und den Mut des Papstes. „Er mischte sich ein, rang für das Soziale und Menschliche“, schrieb Baerbock. „Seine Botschaft war für das Hier und Jetzt, auch mal kontrovers, nie auf das Pastorale beschränkt.“

Merkel: „Seine Stimme wird fehlen“

Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bezeichnete den gestorbenen Papst Franziskus als einen wahren Freund der Menschen. „Seine Stimme wird fehlen“, erklärte sie in einer von ihrem Büro verbreiteten Mitteilung. „Unbeirrbar lagen ihm in seinem zwölfjährigen Pontifikat ganz besonders diejenigen am Herzen, die ihre Stimme nicht selbst erheben konnten. Dabei scheute er sich auch nicht, unbequem zu sein.“

Deutsche Bischofskonferenz: Kirche verliert „mutigen Erneuerer“

„Mit dem Tod von Papst Franziskus verliert die Kirche einen großen Papst, einen umsichtigen Hirten und einen mutigen Erneuerer des kirchlichen Auftrags“, erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing. „In tiefer Trauer verbeugen wir uns vor einem Papst, dem es ein Anliegen war, unter den Menschen zu sein und an die Ränder der Gesellschaft zu gehen.“

Große Betroffenheit unter Bayerns Bischöfen

Der bayerische Landesbischof Christian Kopp würdigte das verstorbene Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Franziskus habe „aus dem tiefen Glauben an die Liebe Gottes“ gelebt und sich deshalb „immer für Gerechtigkeit in allen Teilen der Erde und Hoffnung für die Zukunft“ eingesetzt.

Der Würzburger Bischof Franz Jung sprach von einem Papst, der an die Ränder ging. „Als erster Lateinamerikaner auf dem Stuhl Petri hat er wie kaum ein anderer Papst der jüngeren Zeit mit seiner unkonventionellen Art der Kirche viele Anstöße zur Weiterentwicklung und geistlichen Erneuerung gegeben.“

Trauer auch im Bistum Passau. Bischof Stefan Oster sagte: „Franziskus hat einen neuen Stil des Papstamtes geprägt. Sein Name war Programm. Er stellt die Armen in die Mitte, die Geflüchteten, die Verfolgten, die vom Klimawandel Bedrohten, die Kranken, die Behinderten, die Einfachen. Und lebte selbst einen einfachen Lebensstil.“

In einer Mitteilung des Erzbistums Bamberg schrieb Erzbischof Herwig Gössl, Franziskus habe die Kirche in stürmischer Zeit mit Weisheit und einem unerschütterlichen Glauben geleitet und dabei Türen für notwendige Veränderungen geöffnet.

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer bat in einer Mitteilung alle Gläubigen, für den Verstorbenen zu beten. „Papst Franziskus hat es uns, die wir stark von Papst Benedikt XVI. geprägt sind, nicht immer leicht gemacht mit seinem so ganz anderen Stil. Aber die genaue Lektüre seiner Texte zeigte, dass er inhaltlich nicht gegen seinen Vorgänger ausgespielt werden konnte, sondern ebenso klar auf dem Boden der überlieferten Lehre der Kirche steht.“

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx bezeichnete den verstorbenen Franziskus als einen wegweisenden Papst, mutigen Denker und überzeugenden Botschafter der Barmherzigkeit Gottes. Franziskus habe wichtige Impulse für einen lebendigen Glauben und zur Erneuerung der Kirche gegeben.

Der Bischof von Augsburg, Bertram Meier verwies besonders auf Franziskus‘ Initiative für eine synodale Kirche. „Besonders seine Sorge für die Armen und die Menschen am Rande gehören zu seinem Testament. Auch die Bewahrung der Schöpfung und sein Einsatz für globale Gerechtigkeit waren ihm ein Herzensanliegen.“