Ski-Ass zu Tod von Kollege
„Das darf nicht passieren“
17.10.2025 – 09:43 UhrLesedauer: 2 Min.
Daniel Hemetsberger: Er hat noch keinen Weltcupsieg eingefahren. (Quelle: IMAGO/GEPA pictures/ Mathias Mandl/imago-images-bilder)
Im vergangenen Monat starb der Skirennfahrer Matteo Franzoso. Der Tod des 25-Jährigen hinterlässt Spuren bei erfahrenen Spezialisten.
Österreichs Speedspezialist Daniel Hemetsberger will nach Verletzungen in dieser Saison neu angreifen, gesteht mit Bezug auf Franzoso im Interview mit dem österreichischen Portal „Heute“ jedoch auch: „Das darf nicht passieren. Der Athlet hat die Piste verlassen, da darf er im Training oder Rennen nicht hinkommen. Das Problem ist: Nach Unfällen ist es oft kurz laut, dann passiert nichts.“
Daher fordert er seine Kollegen auf: „Wir Athleten müssen jetzt zusammenarbeiten.“ Er gesteht zudem, dass der Fokus im Training nicht immer der gleiche ist, wie im Rennen selbst: „Ich bin bei Trainingsfahrten oft auch zu blauäugig. Es gibt Kurven, wo du weißt, wenn du da rausfährst, dann geht es sich nicht aus.“
Die Piste in Chile, auf der Franzoso starb, kennen auch die Athleten wie Hemetsberger. Er analysiert mit Bezug auf die hohe Geschwindigkeit dort: „Im unteren Teil der Strecke ist ein Graben, wenn du da mit 120 km/h reinschießt, ist es auch fertig. Du hast überall maximal zehn Meter, dann gibt es keine präparierte Piste mehr. Ich will niemandem Vorwürfe machen. Ich will nur aufzeigen, dass man es besser machen kann.“
Franzoso hatte sich im September bei einem verhältnismäßig kleinen Sprung verschätzt und war in der Folge von der Piste abgekommen. Dabei hatte er zwei Sicherheitsnetze durchbrochen und war gegen einen Zaun geprallt. Die Folge waren ein Schädel-Hirn-Trauma und ein künstliches Koma. Doch die Maßnahmen halfen nicht und Franzoso starb.
