Sie haben mal gepostet: Endlich ein Halle-Krimi! Wenn das Stephan Ludwig, der Autor der erfolgreichen „Zorn“-Reihe, liest, ob der sich freut? Wollen Sie in seine Fußstapfen treten?

Ich habe Stephan Ludwig mal getroffen und ihn gefragt, da hatte ich an dem Roman schon geschrieben, wie er es gemacht hat, dass er so berühmt geworden ist. Das hat er mir dann erzählt. Und zum Schluss hat er gesagt: Gott sei Dank habe ich keinen Regionalkrimi geschrieben. Ich sage: Wieso, der spielt doch in Halle? – Er: Nein! Der spielt nicht in Halle, der spielt in einer Stadt wie Halle, aber nicht in ihr. Darauf hat er ganz großen Wert gelegt.

Und das fand ich so witzig, weil ich neben ihm stand und mir nicht traute, zu sagen, dass ich gerade einen Regionalkrimi geschrieben habe. Das ist ein Spaß natürlich, die „Zorn“-Reihe spielt ja in einer anderen Liga, er landet mit jedem Buch auf der Bestsellerliste, der lacht doch.

Im Hauptjob sind Sie Theatermacher – wie viel Theaterschreibe ist in diesem Krimi?

Offenbar mehr, als ich selber denke, das sagt jedenfalls der Verlag. Es gibt viel wörtliche Rede, das stimmt schon.

Das heißt, Dialoge können Sie gut?

Ja, Dialoge gehen doppelt so schnell beim Schreiben wie alles andere, das ist einfach so. Und ich bin eine Nachteule, ich schreibe nachts. Vor eins brauche ich nicht ins Bett zu gehen. Und klar, ich schreibe mittlerweile tatsächlich nebenbei. Früher war das immer so ein heiliger Akt: Ich gehe dann und dann, in der Zeit bitte nicht anrufen. Das ist alles vorbei. Ich sitze in meinem Zimmer und meine Frau sagt: Kannst du mal den Müll runterbringen, dann stehe ich auf und bring den Müll runter, geh wieder zurück und schreibe weiter.

Anmerkung: Das Interview wurde leicht gekürzt und für eine bessere Verständlichkeit redaktionell bearbeitet.