Hamburg – Sie fielen sich in die Arme, drückten sich vor Glück und wollten sich gar nicht mehr loslassen. Nach vier quälend langen Stunden hatte Mama Gila (66), Papa Jens-Otto (69) und seine Schwester endlich ihren Ibi (13) wieder!

Der Junge mit dem Down-Syndrom war am Ostersonntag nach einem gemeinsamen Bootsausflug an den Landungsbrücken im Bereich des Alten Elbparks plötzlich verschwunden.

Großangelegte Suche in Hamburg

Der Beginn einer mehr als vierstündigen Suche. Das Problem: Ibi konnte sich allein nicht zurechtfinden, irrte orientierungs- und hilflos umher. Außerdem bestand die Gefahr, dass er möglicherweise in Panik geraten könnte, sobald er allein war.

Zahlreiche Streifenwagen-Besatzungen wurden über die Vermissten-Meldung informiert, suchten auf ganz St. Pauli und in der gesamten Innenstadt von Hamburg nach dem Jungen.

Die Polizei musste extra die Strecke zwischen den Verkaufsbuden und Fahrgeschäfte absperren, damit --- die Fährte von Ibi nicht verliert

Die Polizei musste extra die Wege zwischen den Verkaufsbuden und Fahrgeschäften absperren, damit „Momo“ die Fährte von Ibi nicht verliert

Foto: Marco Zitzow

Spürhund „Momo“ führte die Beamten quer über den Dom

Dabei stieg auch der Polizei-Hubschrauber „Libelle 2“ auf. Zudem setzten die Beamten auch den Gebirgsschweißhund „Momo“ ein, der die Fährte des Jungen aufnahm.

Dieser führte die Polizisten zunächst quer über das Heiligengeistfeld, wo tausende Besucher auf dem stattfindenden Dom unterwegs waren und sich mit zahlreichen Fußballfans vom Bundesliga-Spiel zwischen dem FC St. Pauli und Bayer Leverkusen vermischten.

Auch am Hafen musste die Polizei den Weg für Spürhund ----- frei machen

Auch am Hafen schnüffelte Spürhund „Momo“ weiter

Foto: Marco Zitzow

Vom engen Gewühl auf dem Dom führte der Spürhund die Beamten schließlich weiter auf den Kiez, über die Reeperbahn und verschiedene Seitenstraßen hin zu den Landungsbrücken.

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Dort angekommen, erreichte die Beamten die erlösende Nachricht: Der Junge war wohlbehalten aufgetaucht. Ein Passant hatte den Vermissten gegen 22.26 Uhr im elf Kilometer entfernten Billstedter U-Bahnhof Merkenstraße entdeckt und die Polizei alarmiert. Der Mann hatte zuvor in den Medien von der Vermisstensuche erfahren.

Als Dank für die großen Mühen gab's für die Polizei eine dicke Umarmung

Als Dank für die großen Mühen gab’s auch für diesen Polizisten eine dicke Umarmung

Foto: Marco Zitzow

Aufatmen und Erleichterung bei den Pflegeeltern Gila und Jens-Otto P. Sie hatten nach dem Verschwinden ihres Sohnes an der Helgoländer Allee nahe den Landungsbrücken gewartet und machten sich umgehend auf den Weg zur Polizeiwache nach Billstedt. Nach stundenlangem Hoffen und Bangen hatten sie endlich ihren Ibi wieder.

Pflege-Mama Gila zu BILD: „Wir sind überglücklich und können es nicht fassen. Wir danken der ganzen Polizei Hamburg, die nach Ibi gesucht haben.“