Die Kometen Swan und Lemmon sind aktuell am Nachthimmel unterwegs und teilweise sogar mit bloßem Auge zu erkennen.

Swan lange Zeit wegen Sonnennähe nicht sichtbar

Der Komet Swan ist noch relativ „jung“ – entdeckt wurde er erst vor rund einem Monat vom Amateurastronomen Vladimir Bezugly. Lange Zeit war er nicht zu sehen, da er sich zu nah an der Sonne befand. Laut der Sternwarte Peterberg vergrößert sich der Abstand zur Sonne nun stetig – das verbessert die Sichtbarkeit in den Abendstunden.

Was sind Kometen?

Kometen sind Überbleibsel aus der Entstehungszeit des Sonnensystems. Im Gegensatz zu Asteroiden enthalten sie große Mengen gefrorener Gase. Nähert sich ein Komet der Sonne, gehen diese wieder in den gasförmigen Zustand über. Dadurch entsteht der typische Schweif aus Staub und Gas.

Swan nur noch bis zum 20. Oktober sichtbar

Wer Swan sehen möchte, sollte sich beeilen: Die Helligkeit nimmt nur noch bis zum 20. Oktober zu. Gegen Monatsende stört zudem der Mond die Beobachtung. Das Himmelsphänomen ist im Süden beziehungsweise Südwesten zu sehen.

Um ihn zu erkennen, reicht an einem dunklen Ort oft schon das bloße Auge – besser ist jedoch ein Fernglas, rät die Sternwarte. Wer ein mittelgroßes Teleskop besitzt, kann sich mehr Zeit lassen, da der Komet damit noch einige Wochen lang sichtbar ist.

Lemmon am Westhorizont sichtbar

Lemmon wurde Anfang des Jahres durch ein Suchprogramm entdeckt und erreicht am 8. November den sonnennächsten Punkt. Mit einem Fernglas ist er schon jetzt am Himmel zu erkennen – allerdings sehr tief am Westhorizont.

Daher ist laut Sternwarte eine klare Sicht auf den Horizont unbedingt erforderlich. Mit bloßem Auge wird der Komet voraussichtlich am 27. Oktober sichtbar. Dafür empfiehlt die Sternwarte, sich bereits gegen 18.45 Uhr an einem dunklen Ort mit dem Fernglas auf die Suche zu begeben.

Wetter entscheidend für Kometenbeobachtung

Die Sichtbarkeit beider Kometen hängt stark vom Wetter ab: Nur wenn der Himmel möglichst klar ist – also frei von Wolken und Dunst –, kann man sie erkennen. Was das betrifft, ist für Swan die heutige Nacht am besten, zumindest in Teilen des Saarlandes: „In der kommenden Nacht ist die Chance die Kometen zu sehen ganz gut. Denn es kann aufklaren oder größere Lücken zwischen den Wolken geben“, sagt Stefan Laps vom ARD-Wetterkompetenzzentrum.

das saarlandwetter (16.10.2025)

Video [SR Fernsehen, (c) SR, 16.10.2025, Länge: 04:40 Min.]

das saarlandwetter (16.10.2025)

„In der Nacht zum Sonntag werden ein paar lockere und dünnere Wolken vorbeiziehen, die zu einem neuen Tief auf dem Atlantik gehören. Also gänzlich sternenklar wird es nicht sein“, so der Wetterexperte. Von Sonntag auf Montag gibt es kaum eine Chance, denn die Nacht ist wolkenverhangen.

Generell sollten sich die Sternen- und Kometenbeobachterinnen und -beobachter aber „auf jeden Fall warm anziehen, denn in der Nacht wird es kalt – mit Temperaturen zwischen sieben und einem Grad“, rät Laps.

Schweif meist nicht wie auf Fotos sichtbar

Neben dem Wetter spielen zudem weitere Faktoren eine Rolle, so die Sternwarte. So könne künstliche Beleuchtung durch Straßenlaternen oder andere Lichtquellen das Erlebnis beeinträchtigen. Wer sich am Nachthimmel nicht gut auskennt, kann sich mit Apps fürs Smartphone orientieren.

Die Sternwarte weist jedoch darauf hin, dass das Smartphone im Nachtmodus betrieben werden sollte. Außerdem sollten sich die Augen mindestens eine halbe Stunde an die Dunkelheit gewöhnen.

Die Sternwarte dämpft die Erwartungen: Die markanten, bläulichen Schweife, wie man sie auf Astrofotografien sieht, sind mit bloßem Auge nur bei besonders hellen Kometen zu erkennen – oft erscheinen sie zudem farblos.

Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio am 13.10.2025 berichtet.