Kurz vor einem möglichen Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Kreml-Diktator Wladimir Putin hat der Kreml einen (Gaga-)Vorschlag zur Verbesserung der Beziehung der beiden Staaten vorgeschlagen: den Bau eines „Putin-Trump“-Eisenbahntunnels zwischen Russland und den USA unter der Beringstraße.
Das Projekt solle „die beiden Länder verbinden, die gemeinsame Erschließung von Rohstoffen ermöglichen und Einheit symbolisieren“, teilte Kreml-Berater Kirill Dmitrijew am Donnerstagabend mit. Zuvor hatten Trump und Putin telefoniert und ein Gipfeltreffen in Budapest vereinbart, um über eine Beendigung des Ukraine-Kriegs zu beraten. Bereits im August hatten sich der amerikanische Präsident und der Kreml-Chef in Alaska getroffen. Die Zusammenkunft hatte international große Hoffnung auf ein Ende des Ukraine-Kriegs ausgelöst, die sich dann allerdings wieder zerschlug: Putin bombardierte die Ukraine einfach weiter.
Acht Milliarden Dollar – und Musk-Firma soll bauen
Der aktuelle Vorschlag aus dem Kreml sieht ein Bauprojekt im Umfang von angeblich acht Milliarden Dollar vor. Moskau und „internationale Partner“ sollten die Finanzierung übernehmen. Wer die internationalen Partner sein sollen, gab der Kreml nicht bekannt. Über den Bauherren hat der Kreml allerdings schon konkrete Vorstellungen: Der Tech-Milliardär und frühere enge Trump-Vertraute Elon Musk soll mit seiner Tunnelbaufirma „The Boring Company“ die Umsetzung des Tunnels übernehmen.
„Stellen Sie sich vor, wir verbinden die USA und Russland (…) mit dem Putin-Trump-Tunnel, einer 113 Kilometer langen Verbindung, die Einheit symbolisiert“, schrieb Dmitrijew an Musk auf der Online-Plattform X. Und weiter: „Lassen Sie uns zusammen eine Zukunft bauen.“ Die Technologie des Unternehmens könne die Kosten von normalerweise mehr als 65 Milliarden Dollar auf angeblich unter acht Milliarden Dollar senken. Eine Reaktion von Musk oder Trump lag zunächst nicht vor.
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In der Vergangenheit gab es bereits mehrfach Ideen über eine Verbindung über die Behringstraße zwischen der russischen Region Tschukotka hin zum US-Bundesstaat Alaska. Die ersten Ideen dazu sind mehr als 100 Jahre alt.
Dass der Kreml den Vorschlag einer engen Verbindung zwischen Russland und den USA gerade jetzt macht, ist sicherlich kein Zufall: Am Freitag wird Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus in Washington empfangen. Hier sollte es eigentlich um eine Lieferung von möglichen weitreichenden Tomahawk-Raketen an die Ukraine gehen. Auch wenn die Waffen laut Experten den Krieg nicht beenden können, wären sie doch ein starkes politisches Signal der USA an Russland, dass Friedensverhandlungen endlich Fortschritte machen müssen, da sonst die amerikanische Unterstützung für die Ukraine weiter intensiviert werde.
Trump: Putin-Telefonat war „sehr produktiv“
Nach dem Telefonat mit Putin schlug Trump allerdings wieder versöhnliche Töne über Putin an: Das Telefonat sei „sehr produktiv“ gewesen. Trump: „Ich habe mein ganzes Leben lang Geschäfte gemacht. Ich denke, wir werden dieses hier hoffentlich bald abschließen.“ Aussagen, die in Europa mit Sorge und Stirnrunzeln aufgenommen werden dürften.
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Die Waffen würden die Angriffe auf russische Energiesysteme weit hinter der Grenze noch ausweiten – bereits jetzt haben sie erheblichen Schaden angerichtet. Nach Aussagen des Kreml-Beraters Juri Uschakow soll Putin Trump in dem Telefonat gesagt haben, dass die Lieferung von Langstreckenraketen an die Ukraine „den Friedensprozess beeinträchtigen“ würde. Eine beinahe schon höhnische Aussage, angesichts der täglich schweren Angriffe von Russland auf ukrainische Zivilisten.
Die Finanzierung eines USA-Russland-Tunnels wäre übrigens von Kreml-Seite aus wahrscheinlich kaum möglich. Die staatlichen Finanzen stehen durch den andauernden Krieg unter Druck.
Die USA reagierten bisher nicht auf den Tunnel-Vorschlag aus dem Kreml. Trump gilt als eitel. Wie er den Vorschlag bewerten wird, ist noch unklar. Unterdessen hofft Kiew am Freitag auf ein klares Bekenntnis der USA zur Unterstützung der Ukraine. Ob das durch das Trump-Putin-Telefonat erneut in die Ferne gerückt sein könnte, wird sich zeigen.