
Stand: 17.10.2025 17:44 Uhr
Der Bund plant laut dem Flüchtlingsrat Niedersachsen, mit dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) keine Asylprojekte mehr zu fördern. Flüchtlingsrat und Sozialverbände warnen vor den Folgen.
Vielen Projekten – und damit „etablierten und wirkungsvollen Unterstützungsstrukturen“ – droht demnach das Aus. Vom Land fordern die Verbände nun, existenzbedrohte Projekte für die Integration von Asylsuchenden zu finanzieren. Sollten die Projekte wegbrechen, sei das „hochskandalös“, sagte Kerstin Tack, Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, am Freitag in Hannover. Bei betroffenen Projekten handele es sich besonders um Angebote für Schutzsuchende wie Frauen, queere Geflüchtete, Menschen mit Behinderungen und Minderjährige. Darunter sind auch die Frauenzentren der fünf Erstaufnahmestellen Friedland, Bramsche, Braunschweig, Oldenburg und Osnabrück.
„So viele wie möglich retten“
Rund neun Millionen Euro stehen laut Tack dem Land Niedersachsen aus Bundesmitteln für Asylfragen in den beiden nächsten Jahren zur Verfügung. Verbände appellierten, damit zumindest einen Teil der Projekte fortzuführen. „Wir möchten das Land bitten, sich nach seinen Möglichkeiten zu engagieren und so viel wie möglich zu retten“, sagte Tack.
Flüchtlingsrat sieht Ende der Willkommenskultur
Kai Weber, Geschäftsführer des Flüchtlingsrats, sprach zudem davon, dass von einer Willkommenskultur früherer Jahre in der Asylpolitik wenig geblieben sei. Statt einer offenen Haltung erlebe man heute eine Politik, „die versucht, Geflüchtete möglichst an den Grenzen abzuwehren und gar nicht erst ins Land zu lassen“.

Pro Stunde sollen Geflüchtete 80 Cent erhalten. Der Beschluss geht auf einen Antrag von CDU und FDP zurück.

Niedersachsens Innenministerium prognostiziert 7.200 Schutzsuchende bis zum Frühjahr 2026. Der Landkreistag hofft auf Reformen.

„Start Guides“ wird bis 2030 fortgesetzt. Das Programm unterstützt Zugewanderte etwa beim Einstieg in den Arbeitsmarkt.