S&P Global hat am Freitag das Kreditrating Frankreichs von ‚AA-/A-1+‘ auf ‚A+/A-1‘ herabgestuft. Die Ratingagentur begründet diesen Schritt damit, dass die Haushaltskonsolidierung im Prognosezeitraum langsamer voranschreiten werde als erwartet, sofern keine erheblichen zusätzlichen Maßnahmen zur Verringerung des Haushaltsdefizits ergriffen werden.

„Wir erwarten, dass politische Unsicherheiten die franzosische Wirtschaft belasten werden, indem sie Investitionstätigkeit und privaten Konsum hemmen und somit das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen,“ erklärte die Ratingagentur in einer Stellungnahme.

Der neu ernannte franzosische Premierminister Sebastien Lecornu überstand am Donnerstag zwei Misstrauensvoten im Parlament und verschaffte seiner erst wenige Tage alten Regierung damit eine vorübergehende Atempause sowie die Moglichkeit, einen Haushalt für 2026 vorzulegen.

Laut S&P würde die Verabschiedung eines Haushalts bis zum Jahresende für mehr Klarheit sorgen, wie Frankreich mit seiner wachsenden Schuldenlast umgehen will. Diese wird voraussichtlich Ende 2028 bei 121 % des BIP liegen, verglichen mit 112 % des BIP zum Jahresende 2024.

„Dennoch bleibt unserer Ansicht nach die Unsicherheit über die offentlichen Finanzen angesichts der Präsidentschaftswahlen 2027 hoch,“ so S&P weiter.

Die Agentur hat den Ausblick des Landes von ’negativ‘ auf ’stabil‘ revidiert. Der ’stabile‘ Ausblick spiegele eine Balance wider zwischen steigender Staatsverschuldung und schwachem politischen Konsens über das Tempo der Haushaltskonsolidierung einerseits und den Kreditstärken Frankreichs andererseits.