Inhalt / Kritik

Mark (Jamie Costa) dachte schon, dass es das jetzt war für ihn, als er in einen Krater stürzt und von Felsen begraben ist. Zwar gelingt es ihm, sich aus dieser Lage zu befreien. Jetzt heißt es aber, einen Ausweg aus der Misere zu finden. Während er durch den Untergrund kriecht, durch enge Schächte und Gänge, trifft er auf Kate (Emalia), die ebenfalls unfreiwillig dort gelandet ist und nicht mehr herausfindet. Also schließen sie sich zusammen, in der Hoffnung, dass sie gemeinsam doch wieder einen Weg an die Oberfläche finden werden. Dabei ist gar nicht sicher, ob das überhaupt zu wünschen ist, da Monster gerade dabei sind, über die Erde herzufallen …

Wo sind die Monster?

Es gibt sie immer wieder: Filme über Monster, meistens außerirdische Wesen, die eine Invasion starten und die Menschheit zu unterwerfen versuchen – wenn sie sie nicht gleich auffressen. Das wohl bekannteste Beispiel ist Independence Day, das 1996 zu einem gigantischen Blockbuster wurde. Aber auch A Quiet Place erfreute sich 2018 großer Beliebtheit, bislang folgten je eine Fortsetzung und ein Spin-off des Science-Fiction-Horrors. Ein vergleichbar monströser Hit wird Scurry – They Come From Below natürlich nicht sein. Der Vergleich wäre aber auch etwas unfair. Während man bei den beiden obigen Filmen ein großzügiges Budget zur Verfügung hatte, handelt es sich bei dem australischen Beitrag recht offenkundig um eine sehr kostengünstig produzierte Variante.

Das zeigt sich nicht nur an der Besetzung. Selbst ein erfahrenes Publikum dürfte eher weniger mit Emalia und Jamie Costa vertraut sein, die sich gemeinsam durch die unterirdischen Gänge quälen. Es zeigt sich vor allem am Setting. Eigentlich sollte man ja meinen, dass ein Film über eine Monsterinvasion primär dort spielt, wo die Invasion auch stattfindet und die Gegner beim Einsatz zeigt. Stattdessen sind die Bestien nicht mehr als ganz vereinzelt auftretende Gaststars. Die eigentliche Bühne gehört den beiden Menschen, denen wir dabei zusehen, wie sie fernab der konkreten Gefahr einen Ausgang suchen. Scurry – They Come From Below erinnert da ein bisschen an die berühmt-berüchtigten Billigproduktionen von The Asylum. Dort gibt es auch ganz große Gefahren, die aber aus Kostengründen nicht gezeigt werden. Stattdessen sieht man Menschen, die ganz aufgeregt durcheinander sprechen.

Auf der Suche nach Ausgang und Abwechslung

Das bedeutet aber nicht, dass der Film ähnlich katastrophal ist. Zumindest streckenweise ist er sogar recht atmosphärisch. Regisseur Luke Sparke, der schon in dem Action-Science-Fiction-Film Occupation und dessen Fortsetzung Project Rainfall von der Invasion von Außerirdischen erzählte, hat mit seinem Team eine beklemmende Stimmung geschaffen. Wenn wir an der Seite der beiden Figuren durch die Dunkelheit kriechen, dürfte zumindest ein klaustrophobisch veranlagtes Publikum immer wieder die Augen schließen. Zumindest anfangs macht Scurry – They Come From Below auf diese Weise einen ganz vielversprechenden Eindruck und man ist neugierig, was da vielleicht noch alles kommen mag.

Das Problem ist jedoch: Tatsächlich kommt da gar nicht so viel. Das Setting, so stimmungsvoll dieses ohne Zweifel ist, hat nun einmal den Nachteil, dass es nicht viel Raum für Entfaltung lässt. Dann und wann gibt es kleinere Spielereien mit der Kamera oder auch die Hoffnung, dass ein Ausweg kurz bevorsteht. Aber das reicht so nicht aus, die Abwechslung ist zu gering. Die Versuche, den Figuren durch Gespräche und eine Vorgeschichte mehr Tiefe zu verleihen, laufen auch eher ins Leere. Da war das bei Exit 8 deutlich besser geglückt, einem prinzipiell ähnlich repetitiven Herumirren, weil der Blick in die Psyche schlüssig mit der Odyssee verbunden wurde. Bei Scurry – They Come From Below hat man hingegen das Gefühl, im falschen Film gelandet zu sein – und das in mehr als einer Hinsicht.

Credits

OT: „Scurry“
Land: Australien
Jahr: 2024
Regie: Luke Sparke
Drehbuch: Tom Evans
Musik: Frederik Wiedmann
Kamera: Wade Muller
Besetzung: Emalia, Jamie Costa

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