Klimaschutz-Paket für die Schifffahrt vorerst gescheitert

Nach der Intervention von US-Präsident Donald Trump sind wegweisende Verhandlungen für einheitliche Klimaschutzregeln in der internationalen Schifffahrt vorerst gescheitert. Die Verabschiedung eines Maßnahmenpakets durch die zuständige UN-Sonderorganisation für Seeschiffahrt (IMO) am Freitag in London wurde auf Druck der USA um ein Jahr vertagt, wie mit den Verhandlungen vertraute Verbände übereinstimmend mitteilten. 

Die USA hatten sich wiederholt gegen die Verabschiedung des Pakets ausgesprochen. Trump schrieb vor dem finalen Verhandlungstag auf der Plattform Truth Social: Die Vereinigten Staaten würden globale Steuern auf die Schifffahrt, die betrügerisch seien, nicht akzeptieren und sich nicht an diese halten. Der Antrag zur Vertagung kam aus Saudi-Arabien, wie die BBC berichtete.

In Deutschland stießen die gescheiterten Verhandlungen auf Kritik: „Ob im kommenden Jahr ein Konsens gelingt, bleibt stark zu bezweifeln“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Reeder, Martin Kröger. Gegen den Druck der USA habe sich die EU „zu leise“ verhalten, kritisierte Kröger. 

Der Verband für Schiffbau und Meerestechnik, der Werften und deren Zulieferer vertritt, sprach von einem herben Rückschlag. Ähnlich äußerte sich der Naturschutzbund Deutschland. Nach jahrelangen Verhandlungen stehe man ohne Ergebnis da.