Kurioser Rechtsstreit
Jens Lehmann vor Gericht: Jetzt verklagt ihn sein eigener Anwalt
Aktualisiert am 17.10.2025 – 17:30 UhrLesedauer: 2 Min.
Jens Lehmann (Archivbild): Der frühere Nationaltorwart streitet sich mit seinem Anwalt. (Quelle: Sven Hoppe/dpa/dpa-bilder)
Ein Münchner Richter muss zwischen Lehmann und dessen Ex-Verteidiger schlichten. Es geht um Tausende Euro. Warum der Ex-Keeper die Zahlung verweigert.
Ein Münchner Zivilrichter musste am Montag in einem kuriosen Rechtsstreit vermitteln: Jens Lehmann und sein früherer Strafverteidiger streiten ums Geld, wie die „Abendzeitung“ und der „Münchner Merkur“ berichten. Der Anwalt hatte den Ex-Nationaltorwart im Prozess um die zersägte Garage am Starnberger See vertreten – und will nun den Rest seines Honorars haben. Etwa 14.000 Euro stehen noch aus.
Der 54-Jährige findet den Stundensatz von 550 Euro maßlos überteuert und hat deshalb von der ursprünglichen Rechnung über 24.000 Euro nur einen Bruchteil überwiesen. Sein aktueller Anwalt erklärte per Videoschalte aus Münster, die Abrechnung sei unklar formuliert. Man könne nicht nachvollziehen, wofür genau der Kollege bezahlt werden wolle. Auch Lehmann selbst und der Kläger nahmen nur digital an der Verhandlung teil.
Dabei hatte der Verteidiger damals durchaus Erfolg: Er brachte den aufgebrachten Nachbarn dazu, seine Strafanzeige fallenzulassen, nachdem Lehmann dessen Garage angesägt hatte. Zudem handelte er eine gigantische Schadenersatzforderung auf einen Bruchteil herunter. Das Strafverfahren endete 2023 mit einer sechsstelligen Geldstrafe, die später deutlich reduziert wurde.
Der Vorsitzende drängte auf eine Lösung: 5.000 Euro als Zahlung an den Anwalt, dann sei Ruhe. „Gute Anwaltsarbeit gibt es nicht umsonst“, mahnte er.
Während der Kläger zustimmte, feilschte Lehmanns Vertreter noch um die Hälfte. Letztlich akzeptierten beide Seiten die 5.000 Euro – mit einer Widerrufsfrist von drei Wochen.
