Die Grupo Aeroméxico gab am Freitag bekannt, dass sie bei ihrem Börsengang in den Vereinigten Staaten eine Bewertung von bis zu 2,92 Milliarden US-Dollar anstrebt. Die mexikanische Fluggesellschaft plant damit die Rückkehr an die Börse nach über zwei Jahren.
Das in Mexiko-Stadt ansässige Unternehmen Aeroméxico sowie einige bestehende Aktionäre wollen bis zu 234,5 Millionen US-Dollar einnehmen, indem sie 11,7 Millionen American Depositary Shares zu einem Stückpreis zwischen 18 und 20 US-Dollar anbieten.
Reife Unternehmen suchen häufig nach einer erfolgreichen Restrukturierung im Rahmen eines Insolvenzverfahrens die Rückkehr an die öffentlichen Kapitalmärkte.
Aeroméxico beantragte 2020 Gläubigerschutz nach Chapter 11 mit Verbindlichkeiten in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar, nachdem die Pandemie die Nachfrage nach Flugreisen massiv einbrechen ließ.
Mit Unterstützung des alternativen Vermögensverwalters Apollo Global sowie der US-Fluggesellschaft Delta hat sich Aeroméxico nach dem Abschluss des Insolvenzverfahrens 2022 wieder erholt.
Der private Investmentfonds PAR Investment Partners beabsichtigt, im Rahmen einer parallelen Privatplatzierung Aktien von Aeroméxico im Wert von 25 Millionen US-Dollar zu erwerben. Der Kaufpreis pro Aktie soll dabei 95% des IPO-Preises betragen.
Aeroméxico zählt zu den älteren Unternehmen in der aktuellen IPO-Pipeline und hatte seine Unterlagen im Mai 2024 öffentlich eingereicht.
Die in Chile ansässige LATAM Airlines kehrte im Juli 2024 nach einem Börsengang im Wert von 456 Millionen US-Dollar an die New Yorker Börse zurück.
RÜCKKEHR AN DIE BÖRSE
Die Traditionsfluggesellschaft wurde 1934 als Aeronaves gegründet und 1959 von der mexikanischen Regierung verstaatlicht. Unter dem Markennamen ,,Aeroméxico“ operiert sie seit 1971.
Bis 2007 befand sich Aeroméxico im Staatsbesitz, ehe ein von Citigroup geführtes Investorenkonsortium das Unternehmen nach einem erbitterten Bieterwettstreit mit der Familie Saba für rund 250 Millionen US-Dollar übernahm.
Die Full-Service-Fluggesellschaft ging 2011 erstmals an die Börse und wurde bis 2022 an der mexikanischen Börse (BMV) gehandelt, bevor sie im Zuge der Insolvenzrestrukturierung dekotiert wurde.
Aeroméxico, das sich auf Geschäfts- und Freizeitreisende konzentriert, steht im Wettbewerb mit den Billigfluggesellschaften Volaris und Viva Aerobus.
Barclays, Morgan Stanley, J.P. Morgan und Evercore agieren als gemeinsame Konsortialführer. Aeroméxico plant die Notierung an der New York Stock Exchange unter dem Kürzel ,,AERO“.