Adrian wiegt 60 Kilogramm und hat bei der Strict-Curl-Europameisterschaft Anfang September in Polen genau dieses Gewicht nach oben gestemmt. Er stellte damit zwei neue Weltrekorde auf und verblüffte die Konkurrenz, denn so eine Leistung schafft alters- und gewichtsübergreifend kaum ein Strict Curler, auch keiner älteren Teilnehmer.
Krafttraining mit Köpfchen
Dabei geht der Schüler nach eigenen Angaben erst seit zwei Jahren in ein Fitnessstudio. Dort spürte er aber schnell seine besonderen körperlichen Anlagen. Und er ging beim Training sehr methodisch vor, beschäftigte sich auch theoretisch eingehend mit dem Thema – von der Funktionsweise von Muskeln bis zur Ernährung.
Ich habe mich halt damit auseinandergesetzt, wie der Muskel funktioniert, wie man Muskeln aufbaut, wie man Kraft aufbaut. Das sind tatsächlich sehr unterschiedliche Sachen, obwohl das ziemlich ähnlich klingt. Ich habe mich mit der Ernährung auseinandergesetzt und schau einfach, dass ich das Maximale raushole aus dem, was ich rausholen kann.
Adrian Riess
Weltrekordhalter im Strict Curl
Rekorde ohne leistungssteigernde Mittel
Viermal in der Woche steht bei dem 18-Jährigen hartes Training auf dem Programm, bei dem er sogar den eigenen Weltrekord attackiert. Dabei muss er aufpassen, sich nicht zu übernehmen, denn: „Wenn man viel Gewicht benutzt, sieht man dann irgendwann Sterne und einem wird leicht schwindelig“, verrät Adrian mit einem Lächeln.
Einen Trainer hat er nicht, coacht stattdessen sogar andere Athleten. Und für sie hat der Schüler eine klare Botschaft: Finger weg von Dopingmitteln! Er betont, seine Rekorde ohne Steroide aufgestellt zu haben, und meint, es sei cool, die Nutzer leistungssteigernder Substanzen nur mit Trainingsfleiß zu übertreffen.
Ich habe noch nie Steroide genommen und habe es auch nicht vor. Ich schaffe es, auch ohne Steroide Rekorde zu brechen. Und genau das ist es, was mich heiß macht, warum ich Bock habe, Leute, die unterstützt sind, trotzdem zu überbieten.
Adrian Riess
Weltrekordhalter im Strict Curl
Nach seinen Erfolgen bei der EM stellt sich der junge Leipziger Ende Oktober der nächsten Herausforderung: Dann findet in Ungarn die Weltmeisterschaft im Strict Curl statt. Seine Ziele: Gold und ein neuer Weltrekord.