Große Freude in einem der berühmtesten Parks des Landes: Der Landschaftspark Duisburg-Nord erhält finanzielle Unterstützung für die Modernisierung seines Besucher- und Informationszentrums. Die Bezirksregierung Düsseldorf hat einen positiven Förderbescheid über insgesamt 3,9 Millionen Euro erteilt. Das gaben die Verantwortlichen nun bekannt. Bei einem Termin am Donnerstag sollte eigentlich auch NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur mit dabei sein, musste dann aber kurzfristig absagen.

Rund 80 Prozent der Summe, also etwa 3,1 Millionen Euro, stammen aus dem sogenannten EFRE/JTF-Programm des Landes NRW, das über die Europäische Union finanziert wird. Den restlichen Anteil der Kosten übernimmt die Duisburg Kontor Hallenmanagement GmbH, die den Landschaftspark betreibt.

In der denkmalgeschützten Zentralen Messwarte, die bislang ungenutzt ist, soll mit dem Geld bis 2028 ein neuer Anlaufpunkt für die Gäste des Parks entstehen – mit Panoramafenster, Aufzug und Schulungsräumen, etwa für Klassen, die zu Besuch sind. Das Gebäude liegt direkt am Haupteingang und verbindet die wichtigsten Wegeachsen des Parks miteinander. Nach Abschluss der Sanierung soll dort ein Zentrum für Information, Vermittlung und Begegnung entstehen, gewissermaßen das neue Herzstück des Areals.

Oberbürgermeister Sören Link sprach von einem wichtigen Impuls für die Stadtentwicklung: „Es entsteht ein moderner Ort, der unseren Landschaftspark zeitgemäß und umfangreich vermitteln wird. Die Bewilligung unseres Förderantrags ist ein wichtiger Beitrag zur kulturellen, touristischen und wirtschaftlichen Entwicklung Duisburgs.“

Auch Frank Jebavy, der Leiter des Geschäftsbereichs Landschaftspark, sieht in der Investition einen Meilenstein: „Nach fast 30 Jahren Betrieb wollen wir unseren Besucherinnen und Besuchern den Landschaftspark noch umfassender zugänglich machen. Die neue Messwarte wird ein Ort, an dem Industriekultur, Industrienatur und die Geschichte des Hüttenwerks erlebbar werden.“

Ein besonderes Augenmerk liegt darauf, neben der technischen Geschichte auch die Arbeits- und Sozialgeschichte des alten Hüttenwerks in das neue Projekt einzubeziehen. So sollen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Areals stärker verknüpft werden. Deshalb gibt es in dem neuen Besucherzentrum auch eine eigene Ausstellungsfläche, wo auch Zeitzeugen interaktiv über die Geschichte des Parks berichten.

Mit EFRE ist der Europäische Fonds für regionale Entwicklung gemeint, JFT ist der „Just Transition Fund“, der besonders Regionen unterstützt, die von einem Wandel hin zur klimaneutralen Wirtschaft finanzielle Hilfe brauchen. Insgesamt stellt die EU für Nordrhein-Westfalen bis 2027 fast zwei Milliarden Euro zur Verfügung, das Land gibt aber auch Geld dazu.

Der Landschaftspark Duisburg-Nord zählt mit durchschnittlich rund 1,2 Millionen Besuchern im Jahr zu den beliebtesten Freizeit- und Kulturorten in NRW. Der britische „Guardian“ zählte den Park jüngst zu den besten Stadtparks der Welt und nannte ihn unter anderem in einem Atemzug mit dem High Line Park in New York.

Im vergangenen Jahr feierte die Anlage ihr 30-jähriges Bestehen. Etwa 250 Veranstaltungen jährlich machen den früheren Industriekomplex heute zu einem festen Bestandteil der Kultur im Ruhrgebiet. Mittlerweile ist der Park auch in Hollywood bekannt. Bereits zwei Teile der berühmten „Die Tribute von Panem“-Reihe wurden im Duisburger Landschaftspark gedreht.