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Ein Mega-Projekt mit Mini-Reaktoren: Der Online-Riese Amazon will in den USA ein eigenes Atomwerk hochziehen – für seine Server und KI-Programme.

Im Bundesstaat Washington soll die sogenannte „Cascade Advanced Energy Facility“ entstehen – eine neue Atomkraftanlage mit zunächst vier kleinen Reaktoren des Typs Xe-100. Insgesamt plant der Versandriese bis zu zwölf sogenannte SMRs (Small Modular Reactors, auf Deutsch: kleine modulare Reaktoren). Das gab Amazon am gestrigen Donnerstag (16. Oktober) bekannt, wie das Kernkraft-Portal world-nuclear-news.org berichtet.

Gebaut werden die Mini-Reaktoren vom amerikanischen Unternehmen X-energy. Amazon hatte sich im Oktober 2024 mit rund 500 Millionen US-Dollar an einer Finanzierungsrunde beteiligt. Auch andere Investoren sind mit an Bord.

Rund 1000 Arbeitskräfte sollen beim Bau beschäftigt werden, langfristig sollen 100 Arbeitsplätze im Amazon-Atomkraftwerk entstehen (Computer-Animation)

Rund 1000 Arbeitskräfte sollen beim Bau beschäftigt werden, langfristig sollen 100 Arbeitsplätze im Amazon-Atomkraftwerk entstehen (Computer-Animation)

Foto: x-energy via Amazon

Das Herzstück bildet ein Reaktoren-Gebäude (A), drumherum die restliche Infrastruktur

Das Herzstück bildet ein Reaktoren-Gebäude (A), drumherum die restliche Infrastruktur

Foto: x-energy via Amazon

Energie für die digitale Zukunft

Die geplante Anlage entsteht außerhalb der Stadt Richland, etwa 335 Kilometer südöstlich von Seattle. Der örtliche Energieversorger Energy Northwest wird das Projekt gemeinsam mit X-energy umsetzen. Anfangs liefern die vier Reaktoren 320 Megawatt Strom. Im Endausbau soll die Leistung auf 960 Megawatt steigen – genug für bis zu 3,8 Millionen Haushalte. Amazon will die Energie aber vor allem selbst nutzen: für KI-Anwendungen und digitale Tools. Mit dem Projekt will Amazon zugleich seine CO₂-Emissionen senken.

Tausendsassa Jeff Bezos: Mit Amazon hat er den Handel revolutioniert, mit Blue Origin schießt er Raketen ins Weltall. Jetzt will er auch noch ein eigenes Atomkraftwerk

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Foto: Remo Casilli/REUTERS

Bereits vor dem Start der Anlage werden Arbeitskräfte in einem simulierten Kontrollraum ausgebildet

Bereits vor dem Start der Anlage werden Arbeitskräfte in einem simulierten Kontrollraum ausgebildet

Foto: x-energy via Amazon

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Die Xe-100-Reaktoren gehören zu einer neuen Generation von Kernkraftwerken. Der Vorteil: Die Module können in Fabriken vorgefertigt und dann vor Ort zusammengesetzt werden. So soll der Bau schneller und günstiger laufen als bei klassischen Atomkraftwerken. Der Zeitplan ist trotzdem ehrgeizig: Baubeginn soll Ende der 2020er-Jahre sein. Mit der Inbetriebnahme rechnet Amazon in den 2030er-Jahren.

Ausbildung schon ab 2025

Damit bis dahin geschultes Personal bereitsteht, entsteht am Columbia Basin College in Pasco ein neues „Energy Learning Center“. Kernstück: ein Simulator, der einen kompletten Kontrollraum des Reaktors nachbildet. Er soll noch 2025 in Betrieb gehen. So können angehende Techniker schon vor dem Start der Anlage Erfahrungen sammeln.