„Es geht um jüdische Vereinsmitglieder des VfB, dem Vorgängerverein des 1. FC Lok, die hier bis in die 1930er- Jahre Fußball gespielt haben“, erklärt Pressesprecher Carsten Muschalle. Sie seien aber auch als Trainer und Vereinsarzt tätig gewesen. Mit der Machtübernahme der Nazis seien sie aus dem Verein entfernt, verfolgt und manche auch umgebracht worden. Einige seien emigriert.
Im Mannschaftsbus jüdische Fussballer-Schicksale kennenlernen
Im Mannschaftsbus des 1. FC Lok erfahren die Jungs noch mehr über die Schicksale der jungen Fußballer, die vor mehr als 80 Jahren lebten. Sie lernen etwa, wo sie wohnten und wo sie trainierten. Und das von Gerlinde Rohr, die selbst jahrelang Übungsleiterin war und heute ehrenamtlich für das Erich-Zeigner-Haus tätig ist – einem Leipziger Verein für gelebte Zivilcourage und Demokratie. „Im VfB Leipzig gab es viele jüdische Mitglieder“, sagt Gerlinde Rohr.
Im VfB Leipzig gab es viele jüdische Mitglieder.
Gerlinde Rohr
arbeitet ehrenamtlich für das Erich-Zeigner-Haus Leipzig
Die Geschichte des Holocaust lasse sich am besten an menschlichen Schicksalen erzählen, erklärt Rohr. Es gehe um die Menschen, die im Verein Fußball spielten und welches Schicksal sie erleiden mussten.
Gedenken an Stele von jüdischen Sportklub
Ziel der Exkursion ist das Gelände des jüdischen Sportklubs Bar Kochba in Leipzig-Eutritzsch, heute ein Parkplatz an einem Baumarkt. Nur noch eine Stele erinnert an den Verein und die Mitglieder, die später prägend für den VfB Leipzig waren.
Da sieht man, was die Vorgeschichte war, wie viele da gespielt haben und was mit den Leuten passiert ist.
Orlando
spielt bei den U15 vom 1. FC Lok Leipzig
Jungfußballer Jakob findet es gut, dass es die Stele gibt: „Weil es an die Zeit damals erinnert und an die Menschen.“ Und Orlando fügt hinzu: „Da sieht man, was die Vorgeschichte war, wie viele da gespielt haben und was mit den Leuten passiert ist.“
Im kommenden Jahr werden Stolpersteine verlegt
Im kommenden Jahr sollen noch Stolpersteine verlegt werden, die an die jüdischen Fußballer erinnern. Die Jungs der U15 vom 1. FC Lok Leipzig. wollen auch wieder mit dabei sein.
Mit dem Programm will der Klub rechtes Gedankengut verdrängen. 2018 hatte Lok Leipzig für Schlagzeilen gesorgt, weil Nachwuchsspieler für ein Mannschaftsfoto den Hitlergruß gezeigt hatten. Sie sollen vom Trainer dazu aufgefordert worden sein. Als Konsequenz hatte der Klub zwei Nachwuchstrainer entlassen.