
Befreiungsschlag für den VfL Bochum und den neuen Trainer Uwe Rösler: Gegen Hertha gelang beim 3:2 (2:0) der ersehnte Heimsieg.
Die Treffer für den VfL erzielten Berlins Michal Karbownik per Eigentor (13.) und zweimal Francis Onyeka (32., 60.). Berlins Treffer markierten Luca Schuler (72.) und Fabian Reese (80.) per Foulelfmeter. Mit dem Sieg und nun sechs Punkten auf dem Konto stellte der VfL in der Tabelle den Anschluss ans untere Mittelfeld her. Hertha bleibt bei elf Zählern.
Rösler hatte Änderungen im Spielsystem vorgenommen, ließ hinten mit einer Viererkette agieren und stellte auch ins Mittelfeld eine stabile Raute. Ins Sturmzentrum war Philipp Hofmann zurückgekehrt, Gerrit Holtmann durfte als Tempospieler von Beginn an Dampf über links machen.
Holtmann erzwingt ein Eigentor
Und genau diese zwei Spieler waren es, die Bochum die frühe Führung ermöglichten: Hofmann machte einen langen Ball im Zentrum fest, legte links raus zu Holtmann, dessen Aufsetzer Hertha-Verteidiger Michal Karbowniak unglücklich ans Schienbein und von dort zum 1:0 ins Netz sprang (14.).
Beide Trainer hatten vor dem Spiel von einem „Mentalitätsmatch“ gesprochen. Diese Partie werde über den Willen entschieden, so Rösler und sein Gegenüber Stefan Leitl. Und genau von diesem Willen brachte Bochum im ersten Abschnitt einfach mehr auf den Rasen. Vorn gefährlich und hinten konsequent gegen die zu zögerlich agierenden Berliner.
Onyekas Solo führt zum 2:0
Das 2:0 war aber einer genialen Einzelleistung zu verdanken. Nach einem Ballverlust von Berlins Kapitän Fabian Reese konterte der VfL zielstrebig. Der junge Onyeka erhielt die Kugel, spielte einen Doppelpass mit Hofmann, bevor er die Kugel nach einer Verzögerung eiskalt mit der Innenseite im linken Eck unterbrachte – 2:0 (32.).
Der VfL war auf Kurs, musste sich aber bis zur Pause einer endlich vehementer angreifenden Hertha erwehren. Mit ein bisschen Glück überstand der VfL gute Einschussmöglichkeiten für Paul Seguin, Marten Winkler und Jon Torsteinsson schadlos.
Leandro Morgalla von Bochum am Ball
Onyeka zum zweiten – 3:0
Die Partie – so machte es den Eindruck – war noch nicht entschieden. Für Röslers Team ging es darum: Bloß kein frühes Gegentor im zweiten Abschnitt. Das gelang – mit ein bisschen Glück und viel Einsatz wurde die Hertha fern vom eigenen Tor gehalten.
Und vorn war es einfach auch ein bisschen Spielglück, das dem VfL das scheinbar vorentscheidende 3:0 bescherte: Herthas Toni Leistner und Keeper Tjark Ernst waren sich bei einem an sich ungefählichen Ball uneins – Hofmann ging dazwischen, passte quer und Onyeka brauchte die Kugel nur noch ins leere Tor zu schieben (60.).
Hertha bäumt sich auf
Die Hertha schien geschlagen, rappelte sich aber noch einmal auf. Über rechts leitete Reese in der 72. Minute eine gefährliche Aktion geschickt ein, im Zentrum hielt Schuler die Fußsohle hin und es stand nur noch 3:1. Und plötzlich begannen die Bochumer zu flattern.
Reese – der auf die rechte Angriffseite gewechselt war – machte Dampf über rechts. Und sein nächstes Dribbling führte zum Elfmeter, weil Wittek ihm unglücklich im Strafraum in die Hacken lief. Der Gefoulte selbst verwandelte zum 3:2 (80.).
Der Bochumer Sieg hing nun am seidenen Faden. Hertha drückte, drängte, spielte auf’s Tor des VfL. Einen Kopfball von Herthas Linus Gechter (88.) aus kürzester Distanz konnte Keeper Timo Horn so gerade parieren. Das war’s – der VfL überstand auch die Nachspielzeit und hatte die ersehnten drei Punkte auf dem Konto.
Bochum in Kiel, Hertha gegen Düsseldorf
Bochum spielt als nächstes am Samstagmittag in Kiel (13.00 Uhr). Hertha spielt im Topspiel, am Samstagabend, zuhause gegen Düsseldorf (20.30 Uhr).