Er war einer der produktivsten und erfolgreichsten deutschen Theater- und Fernsehautoren, Spezialist für populäre Geschichten mit Tiefgang: Horst Pillau, gebürtiger Wiener, der im Juni 2021 in Berlin im Alter von 88 Jahren gestorben ist. Jetzt, gut vier Jahre nach seinem Tod, wurde im Beisein der Familie eine Gedenktafel am Haus Salzburger Straße 10 in Schönberg enthüllt, in dem er viele Jahre gelebt hat, und in dem seine Witwe Susanne noch heute lebt.
Die Gedenktafel für den Autor Horst Pillau in der Salzburger Straße 10.
© Bernd Matthies
Diese Tafel im Bayerischen Viertel enthält nicht nur eine lexikalische Würdigung, sondern auch ein Zitat aus dem Tagesspiegel-Nachruf, der damals veröffentlicht wurde.
Kiez mit Historie Geschichte und Geschichten aus dem Bayerischen Viertel in Berlin
Die Karriere Pillaus hatte schon kurz nach dem Krieg begonnen, als er, 16 Jahre alt, dem Sender RIAS einen Sketch einreichte, der umgehend mit den Stimmen prominenter Schauspieler produziert und gesendet wurde. Später schrieb er ungezählte Rundfunk- und Theaterstücke, Romane und Drehbücher.
Ausschnitt aus der Gedenktafel.
© Bernd Matthies
Am bekanntesten wurden der „Kaiser vom Alexanderplatz“ und „Das Fenster zum Hof“ (zusammen mit Curth Flatow). Er wurde für seinen Einsatz für das Autorenvergütungssystem VG Wort mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, trug die goldene Nadel der Dramatiker-Union. Nebenher war er begeisterter Hobby-Flieger – und kehrte nach der Wende nach Berlin zurück, weil er dann in der Region wieder fliegen durfte.
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Pillaus Lieblingsspruch „Es wird wieder heller“ ist auf der Tafel festgehalten und zeigt seine optimistische Lebenseinstellung. Wie die Familie erzählt, geht der Satz auf einen wanderlustigen Onkel zurück, der auch im schlimmsten Mistwetter immer irgendwo eine Besserung kommen sah.