Bayern-Coach Vincent Kompany konnte im dritten Anlauf seinen ersten Sieg im Klassiker feiern. In der Vorsaison hatte es gegen Borussia Dortmund noch zwei Unentschieden unter seiner Regie gegeben.

Der Rekordmeister diktierte den Gästen aus Westfalen lange das Spiel und hatte bis zur Schlussphase auch durch die Tore von Harry Kane (22′) und Michael Olise (79′) mit 2:0 geführt. Dann schickte BVB-Trainer Nico Kovac Joker Julian Brand auf den Platz und der brachte den schon sicher geglaubten Dreier mit seinem Anschlusstreffer (84′) noch einmal zum Wackeln.

Am Ende sicherte sich der Rekordmeister auch dank eines überragenden Harry Kane den Sieg und führt die Tabelle am 11. Spieltag der Bundesliga mit 21 Punkten souverän an. Der BVB folgt jetzt mit sieben Punkten Rückstand auf Rang vier.

Dauerdruck auf BVB-Tor

Im mit Spannung erwarteten „Klassiker“ hatte Trainer Vincent Kompany die Priorität bei seinen Stars auf „torgefährlich“ gesetzt. Mit Blick auf die zu erwartende Offensivpower der Münchner schickte sein Pendant Kovac den BVB deshalb im 5-3-2-System defensiv auf den Platz.

Vom Start weg diktierte der FC Bayern das Spiel und Joshua Kimmich prüfte in der 4. Minute bereits zum ersten Mal Keeper Gregor Kobel, der das Leder wegbaggerte. Auch eine Doppel-Chance durch Michael Olise und Luis Diaz parierte der BVB Schlussmann (11′) souverän.

Kane überwindet Kobel per Kopf

Der Druck auf den BVB, den frühen Rückstand zu verhindern, war groß. Nach Flanke von Kimmich schraubte sich dann allerdings Harry Kane (22′) am ersten Pfosten hoch und köpfte das Leder unhaltbar für Kobel in den Gäste-Kasten. Die Anzeige drehte sich durch das 12. Saisontor des Engländers auf 1:0 für den FCB. Beim Tor von Kane hatte der VAR nicht eingegriffen, obwohl sich Kane mit einem kleinen Stoß gegen Guirassy durchaus einen entscheidenden Vorteil verschafft hatte.

„Wenn das ein Foul ist, weiß ich es auch nicht mehr. Das ist ein physischer Sport“ Harry Kane nach dem Spiel bei Sky.

Die Münchner gingen weiter hohes Tempo. Olise (36′) scheiterte am Pfosten, Kimmich erneut an Kobel. Der BVB, immerhin in den letzten 10 Bundesligaspielen ebenfalls ungeschlagen, ging zu „ängstlich“ ans Werk und hatte Glück, dass den Bayern bis zur Halbzeit nur ein Tor gelungen war. Die Borussia kam nicht entscheidend vor das Tor von Manuel Neuer und konnte nicht einen einzigen Torschuss vorweisen.

Dortmund bringt sich ins Spiel

Das knappe 1:0 ließ die Tür für Dortmund offen. Kovac stellte zurück auf das gewohnte 3-4-3 mit Karim Adeyemi und Pascal Groß als hängende Spitzen hinter Serhou Guirassy. Kurz nach Wiederanpfiff war dann auch endlich die erste gefährlich Aktion der Gäste zu sehen. Nach Freistoß von Julian Ryerson stieg Felix Nmecha am höchsten und köpfte den Ball aus kurzer Distanz nur knapp links am Tor vorbei. Guirassy (59′) feuerte seinen Schussversuch überhastet über den Kasten.

2:0 durch spielfreudigen Olise

Kompany war nicht mehr so glücklich mit dem Auftreten seiner Elf. Ein katastrophaler Querpass von Kimmich setzte Guirassy und Adeyemi aussichtsreich in Szene. Doch der Youngster rutschte weg und schickte das Leder statt zum mittlerweile verdienten Ausgleich über das Tor. Auf der Gegenseite rettete Nico Schlotterbeck mit einer eindrucksvollen Grätsche gegen den einschussbereiten Olise.

Ein langer Ball von Kane läutete den nächsten Bayern-Treffer durch einen diagonalen Pass auf Diaz ein. Der brachte das Spielgerät durch Kobels Beine vors Tor. Jobe Bellingham konnte die Kugel nicht klären und schoss stattdessen Olise an, der den Ball ins leere Tor rutschte. Neuer Stand: 2:0 für den FC Bayern.

Kovacs Joker sticht

Was tun BVB? Kovac wechselte mit Julian Brand seinen Joker ein. Der stach in der 84. Minute. Es stand nur noch 2:1. Trotz turbulenter Schlussphase änderte sich am Ergebnis aber nichts mehr. Der FC Bayern holte sich die Punkte und zieht der Konkurrenz langsam davon.