Rund zwei Wochen vor dem Gruselfest Halloween (31. Oktober) gibt es Bemühungen, in der Essener Innenstadt den traditionellen „Zombie Walk“ wieder aufleben zu lassen – allerdings nicht als „Zombie Walk“, sondern als politische Demonstration. Kostümierte sind ausdrücklich eingeladen.

Der Zombie-Walk an Halloween in Essen.

Im Jahr 2007 fing Organisator Dirk Bußler damit an, an Halloween, dem Vorabend vor dem Feiertag Allerheiligen, zum Kostüm-Marsch durch die Essener Innenstadt zu laden. Er traf damit einen Nerv, und innerhalb weniger Jahre wurde der „Zombie Walk“ zu einem der größten seiner Art in Deutschland, es kamen gut und gerne 2000 Leute. „Viele Gäste waren aus dem Ausland“, erinnert sich Bußler. Alle verkleidet, viele extrem aufwändig geschminkt und kostümiert, „und die Märsche blieben immer friedlich“. Der „Zombie Walk“ in Essen, er hatte bundesweite Bekanntheit.

Zombie Walk In Essen During The Traditional Halloween

Veranstaltung kam schon vor Corona in die Krise

Doch schon vor Corona, im Jahr 2018, wurden Querelen offensichtlich – es ging um die Frage, ob diese Veranstaltung genehmigt werden muss, wer die Kosten für ein Sicherheitskonzept trägt, und außerdem bestand das Risiko, dass die geschminkten Grusel-Fans sich in die Quere kommen mit dem „Essen Light Festival“, das es seit rund zehn Jahren gibt.

Organisator Dirk Bußler meldete fortan politische Versammlungen an, weil er keine Chance sah, dass in der Innenstadt noch unkommerzielle Versammlungen stattfinden dürfen – weder der „Zombie Walk“ in seiner alten Form noch andere Formate. Diese Versammlungen legte er terminlich auf den Halloween-Abend, um „mehr Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken“.

2022: Der „Zombie Walk“ wird abgebrochen

Im Jahr 2019 halfen ihm die Grünen bei der Anmeldung, dann kamen die ohnehin schwierigen Corona-Jahre mit entsprechenden Ausfällen, und 2022 versuchte man eine gemeinsame Kooperation zwischen der Essen Marketing GmbH und Bußler.

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Doch der Marsch, damals noch in der Innenstadt, der allgemein als Zeichen verstanden wurde, dass alle Protagonisten durchaus an einem Fortbestand des erfolgreichen Formats „Zombie Walk“ Interesse haben, wurde abgebrochen. Angeblich war es zu voll und zu eng. Im Jahr 2024 zog der Marsch dann erstmals durch Rüttenscheid, da wurden nur noch einige hundert Besucherinnen und Besucher gezählt. Keine Frage: Die Querelen um den früheren „Zombie Walk“ haben der früheren Kult-Veranstaltung massiv geschadet.

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Motto 2024: „Versammeln statt gammeln“

„Der Zombie Walk gehört in die Innenstadt“, sagt Dirk Bußler jetzt, kurz vor Halloween 2025. In diesem Jahr ist es seiner Aussage zufolge die Partei „Die Linke“, die für den 31. Oktober eine Versammlung anmelden wird, das Motto ist immer ähnlich: Letztes Jahr hieß es „Versammeln statt gammeln – die Innenstadt gehört allen“. 2025 wird es sinngemäß die gleiche Aussage transportieren. „Es geht darum, dass in der Innenstadt auch nicht-kommerzielle Veranstaltungen stattfinden müssen. Der Zombie-Walk, den es so nicht mehr gibt, war eine solche“, erklärt Bußler.

Entsprechend lädt man am 31. Oktober zur Kundgebung. Die Route, noch nicht näher bestimmt, soll wieder durch die City führen, und „alle Interessierten, verkleidet oder unverkleidet, können sich der Kundgebung und dem Marsch anschließen“, sagt Bußler.

Ob die Anmeldung genehmigt wird, ist noch unklar. Startpunkt, Verlauf der Route und genaue Startzeit auch.