Washington – Der Waffenruhe-Deal zwischen Israel und der Hamas ist gerade eine Woche alt, in den vergangenen zwei Jahren war die Hoffnung auf Frieden in Nahost nie so groß. Doch schon unmittelbar nach der Freilassung von 20 lebenden Geiseln erhebt die Hamas wieder ihre Waffen – jetzt aber gegen ihre Gegner in Gaza!

Auch interessant

Anzeige

Auch interessant

Anzeige

Laut den USA droht jetzt eine neue Gewalteskalation im Gazastreifen. In einer aktuellen Mitteilung warnt das US-Außenministerium vor einem „unmittelbar bevorstehenden“ geplanten Angriff auf palästinensische Zivilisten.

Darin heißt es, Washington habe die Garantiemächte des Gaza-Friedensplans (Katar, Ägypten, Türkei) über „glaubwürdige Berichte“ informiert, wonach die Terroristen in Kürze erneut die bestehende Waffenruhe verletzen könnten. Ein Angriff dieser Art würde „einen direkten und schwerwiegenden Verstoß gegen die Waffenruhe-Vereinbarung darstellen“ und die Fortschritte im Friedensprozess untergraben, hieß es.

Die Hamas reagierte auf die Vorwürfe der USA in einer Mitteilung und erklärte, es handele sich um „haltlose Behauptungen“, die im Einklang mit israelischer Propaganda stünden.

Garantiemächte drohen mit „Maßnahmen“

▶︎ Erst vor wenigen Tagen hatte die Hamas mit öffentlichen Hinrichtungen von angeblichen „Kollaborateuren“ für Entsetzen gesorgt. Fotos zeigten die Tötung von mutmaßlichen Mitgliedern eines rivalisierenden Familienclans, der sich während des Gaza-Krieges gegen die Terrororganisation gestellt haben soll.

Mindestens 33 Palästinenser starben bei Hinrichtungen, Schießereien und gewaltsamen Zusammenstößen mit rivalisierenden Clans. Die Botschaft nach innen und außen: Wir sind immer noch da! Die US-Denkfabrik „Foundation for Defense of Democracies“ (FDD) kommentierte die Hinrichtungen: „Die Hamas rechnet nun in Gaza ab. Nach zwei Jahren Krieg sind ihre Kämpfer aus den Tunneln gekrochen, um sich ihren Gegnern zu stellen.“

Kommt es wirklich zu einem neuen Angriff und damit zu einem weiteren Massaker? Die USA und die Teilnehmer der Friedensrunde kommentieren unmissverständlich: „Sollte die Hamas diesen Angriff durchführen, werden Maßnahmen ergriffen, um die Bevölkerung von Gaza zu schützen und den Bestand der Waffenruhe zu wahren.“

Mehr zum Thema

Die Garantiemächte forderten die Hamas erneut dazu auf, „ihren Verpflichtungen aus dem Waffenruhe-Abkommen nachzukommen“. Um die Sicherheit der Menschen in Gaza langfristig zu gewährleisten, will US-Präsident Donald Trump (79) eine sogenannte Internationale Stabilisierungstruppe (ISF) aufstellen, die auch die Hamas entwaffnen soll.

Weitere tote Geiseln übergeben

Indes wurden am Samstag zwei weitere verstorbene Geiseln an Israel übergeben, von denen eine identifiziert werden konnte. Es handelt sich um den 54-jährigen Ronen Engel. Seine Familie sei informiert worden, teilte die Armee am Sonntagmorgen mit. Der zweite Leichnam ist noch nicht identifiziert.

Sollte es sich auch bei diesen sterblichen Überresten um eine israelische Geisel handeln, dann hätte die Hamas aktuell 16 von 28 toten Geiseln übergeben. Teil der Vereinbarung zwischen der Hamas und Israel ist die vollständige Übergabe der sterblichen Überreste aller Geiseln.