Washington – Wer soll denn dieses Friedensangebot schlucken? Die „Washington Post“ berichtet über Details aus dem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Kreml-Machthaber Wladimir Putin. Die pikante Enthüllung: Putin soll in dem Gespräch am Donnerstag konkrete Forderungen für ein Ende des Krieges gestellt haben.

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Wie das Blatt berichtet, habe Putin gegenüber Trump die ukrainische Region Donezk verlangt. Im Gegenzug habe er sich bereit erklärt, auf die teilweise eroberten Gebiete Cherson und Saporischschja zu verzichten. Die „Washington Post“ berief sich auf zwei Personen, die über den Inhalt des Telefonats am Donnerstag informiert seien.

Ein wohlwollendes Angebot von Putin? Wie immer nicht! Denn Donezk gilt als strategisch enorm wichtig; zwar handelt es sich nach Cherson, Saporischschja und Luhansk um die kleinste von Moskau beanspruchte Region. Doch Infrastruktur und Lage machen Donezk zu einem wichtigen Dreh- und Angelpunkt für Putin.

Schweden-Minister: „In den Kriegsmodus wechseln“

Nach aktuellem Stand hat Russland die ostukrainische Region Luhansk fast vollständig eingenommen. Donezk, Saporischschja und Cherson stehen nur teilweise unter der Kontrolle Moskaus.

Sein neues Angebot lässt Wladimir Putin nun wie ein Entgegenkommen aussehen. Auch Beamte des Weißen Hauses werten die Forderung laut des Berichts als Fortschritt – schließlich habe Putin vorher mit Luhansk und Donezk noch zwei Regionen gefordert.

Doch wer garantiert im Falle einer Vereinbarung, dass Putin seine Angriffe in der Ukraine wirklich einstellt? Schließlich herrscht auch im Westen die Meinung vor, dass die jüngsten Schritte Putins der weiteren Destabilisierung des Westens gelten. Mit den zahllosen Drohnen-Provokationen im Baltikum und dem Ostseeraum, so hieß es zuletzt, wolle er Europa dazu zwingen, sich mit sich selbst zu beschäftigen – und so die Ukraine aus dem Fokus zu verlieren.

Der schwedische Verteidigungsminister Pål Jonson sprach in einem Interview mit dem „Redaktionsnetzwerk Deutschlands“ (RND) erneut von „hybrider Kriegsführung“, mahnte: „Wir brauchen in ganz Europa ein tiefes Bewusstsein dafür, dass uns der gemeinsame Wunsch nach einem Leben in Frieden antreibt. Wir müssen in den Kriegsmodus wechseln, um entschlossen abzuschrecken, zu verteidigen und den Frieden zu bewahren.“

Budapest-Treffen zwischen Trump und Putin

Wie US-Präsident Donald Trump auf die Putin-Forderung reagierte, blieb zunächst unklar. Beschlossene Sache ist aber, dass sich die Staatschefs wahrscheinlich schon innerhalb der nächsten beiden Wochen erneut treffen wollen. Gesprächsort ist die ungarische Hauptstadt Budapest – und hier dürfte Putin seine Ansprüche erneut deutlich machen. Zuletzt hatten sich Trump und Putin im August in Alaska getroffen.

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Das Thema der Gebietsabtretungen war laut „Washington Post“ auch Inhalt der Gespräche zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) am Freitag.

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff soll der ukrainischen Delegation dabei eine Abtretung von Donezk nahegelegt haben – mit dem Argument, dass die Region überwiegend russischsprachig sei.