Vincenzo Grifo

Stand: 19.10.2025 18:58 Uhr

Vincenzo Grifo hat dem SC Freiburg gegen Eintracht Frankfurt mit einem direkt verwandelten Freistoß einen Punkt gerettet. Jonathan Burkardt hatte zuvor einen Doppelpack für die Eintracht geschnürt.

Beim 2:2 (1:2) traf Grifo vor 34.700 Zuschauern in Freiburg in der 87. Minute zum Ausgleich. Derry Scherhant (2.) hatte den SC zunächst in Führung gebracht, Frankfurts Burkardt das Spiel mit seinen beiden Treffern in der 19. und 38. Minute zwischenzeitlich gedreht.

In der Tabelle ist die Eintracht nach dem Remis mit jetzt zehn Punkten Siebter, Freiburg hat neun Punkte und ist Neunter. In der Bundesliga ist der SC jetzt seit fünf Spielen ungeschlagen.

Für Freiburgs Trainer Julian Schuster war das Remis verdient. „Wäre es weniger gewesen, hätte ich mich schon sehr geärgert. Damit es mehr hätte sein können, hätten wir nicht so einfach Gegentore bekommen dürfen“, sagte er am Sportschau-Mikrofon. Am Ende sei sein Team „für seine Geduld und seine Disziplin belohnt worden.“

Claus-Peter Hufer, Sportschau, 19.10.2025 17:53 Uhr

Sein Kollege Dino Toppmöller sagte im Sportschau-Interview, er habe „gemischte Gefühle. Wir gehen direkt wieder in Rückstand mit einem sehr einfachen Ballverlust. Aber wie die Mannschaft dann zurückgekommen ist, dann war schon eine phantastische Reaktion.“ In der zweiten Halbzeit habe seine Mannschaft zu wenig nach vorne getan: „Nach hinten raus ist das Ergebnis ärgerlich.“

Claus-Peter Hufer, Sportschau, 19.10.2025 17:53 Uhr

Koch mit Katastrophen-Fehlpass

16 Gegentore hatte die Eintracht vor der Partie schon kassiert, kein anderes Team in der Bundesliga hatte mehr. Das Ziel von Trainer Toppmöller war es deshalb zunächst, hinten Stabilität reinzubringen. Doch dieser Plan war kurz nach dem Anpfiff schon gescheitert. Schon in der zweiten Minute produzierte Robin Koch im Spielaufbau in der eigenen Hälfte einen Katastrophen-Fehlpass, Johan Manzambi schnappte sich das Leder und passte es genau in den Lauf von Scherhant, der frei vor dem Tor von Kaua Santos keine Mühe hatte.

Frankfurt trifft aus heiterem Himmel

In der Folge sah man den Frankfurtern die Verunsicherung an. Freiburg übernahm das Kommando. Der Ausgleich für die Eintracht fiel deshalb aus heiterem Himmel. Diesmal eroberten die Hessen im Mittelfeld den Ball, über Freiburgs Lukas Höler, der unglücklich abfälschte, kam das Leder dann irgendwie zu Burkardt, der acht Meter vor dem Tor von links flach ins lange Eck abzog und SC-Torwart Noah Atubolu keine Chance ließ.

Danach war es eine offene Partie mit zahlreichen Zweikämpfen im Mittelfeld und auch viel Tempo. Beide Teams investierten viel, brachten nach vorne hin aber nur noch Halbchancen zustande.

Burkardt schnürt den Doppelpack

Bis zur 38. Minute. Und wieder war es ein Fehler der Freiburger, der die Eintracht ins Spiel brachte. Jordy Makengo spielte bei einem missratenen Klärungsversuch den Ball in die Füße von Can Uzun, der ihn dann auf Fares Chaïbi legte und dessen Flanke versenkte erneut Burkardt aus zehn Metern. Die Eintracht hatte das Spiel gedreht, und das in eiskalter Manier, denn viele Chancen hatte sie nicht dafür gebraucht.

Dass es Ende dennoch nur zu einem Remis reichte, ärgerte Burkardt. Er sagte der Sportschau: „Wir kriegen zwei blöde Gegentore, kontrollieren das Spiel und dann ist es extrem ärgerlich, mit nur einem Punkt nach Hause zu fahren.“

Freiburg lässt Chancen liegen

Die erste Chance nach der Pause hatten die Freiburger: Manzambi setzte eine Flanke von Lukas Kübler per Kopf knapp neben das Tor, Jan-Niklas Beste rauschte noch heran, traf aber nur das Außennetz. Wenig später landete ein abgefälschter Schuss von Manzambi aus 16 Metern nur knapp neben dem Kasten.

Frankfurt zieht sich weit zurück

Frankfurt blieb ungewöhnlich passiv – hatte damit aber durchaus Erfolg, denn die Abwehr hielt. Das bedeutete im Umkehrschluss aber auch, dass der zweite Durchgang recht chancenarm und mau verlief. Das lag auch an den vielen Wechseln und den zunehmend harten Zweikämpfen im Mittelfeld. Schiedsrichter Deniz Aytekin zeigte insgesamt fünf gelbe Karten.

Frankfurt tat nach vorne hin wenig und hielt den SC vom eigenen Tor fern – was man den Hessen mit einer 2:1-Führung im Rücken nicht verübeln kann. Fast wäre die Strategie aufgegangen, doch dann bekam Freiburg kurz vor Schluss einen Freistoß aus halbrechter Position – und der eingewechselte Grifo überraschte Torwart Kaua Santos mit einem Schuss ins kurze Ecke. In der Nachspielzeit war der SC dann zudem im Pech, als Matthias Ginter nur den Pfosten traf (90.+4).

„Wenn du es nicht probierts, dann können solche Tore nicht entstehen“, sagte Grifo der Sportschau: „Die neuen Schuhe machen es dann.“

Claus-Peter Hufer, Sportschau, 19.10.2025 17:53 Uhr

Freiburg gegen Utrecht, Frankfurt gegen Liverpool

Freiburg empfängt am Donnerstagabend Utrecht in der Europa League (21.00 Uhr) und muss in der Bundesliga am Sonntag (15.30 Uhr) in Leverkusen ran. Frankfurt spielt am Mittwochabend gegen Liverpool in der Champions League (21.00 Uhr) und erwartet in der Liga am Samstag (15.30 Uhr) den FC St. Pauli.