16:31 Uhr | Selenskyj wirft Russland Verzögerungstaktik vor
Nach einem Besuch in Washington hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Kriegsgegner Russland eine Verzögerungstaktik bei den Bemühungen um ein Ende der Kämpfe vorgeworfen. „Der Krieg geht nur deswegen weiter, weil Moskau ihn nicht beenden will“, schrieb der Staatschef bei Telegram. Er wiederholte dabei, dass Kiew einer „bedingungslosen Waffenruhe“ bereits zugestimmt habe.
Moskau sei es, das weiter Luftangriffe durchführe und an der Frontlinie die Angriffe verstärke. „Mit Gesprächen ist (der russische Präsident Wladimir) Putin nicht zu stoppen – es braucht Druck“. Selenskyj war am Samstag von einem Besuch bei US-Präsident Donald Trump zurückgekehrt. Bei den über zwei Stunden langen Gesprächen im Weißen Haus konnte Selenskyj die eigentlich angestrebte Freigabe von weitreichenden Tomahawk-Marschflugkörpern für sein Land nicht erreichen. Auch andere erhoffte Zusagen von US-amerikanischer Seite blieben aus.
Der CDU-Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter kritisierte, dass Trump keine Tomahawk-Lieferung für die von Russland angegriffene Ukraine freigab. (Quelle: dpa)
16:25 Uhr | Medienbericht: Angebliche Gespräche zu Gebietungsabtretungen
Kremlchef Wladimir Putin soll einem Medienbericht zufolge in seinem Telefonat mit Trump die Abtretung des strategisch wichtigen Gebiets Donezk von der Ukraine als Bedingung für ein Ende des russischen Angriffskriegs gefordert haben. Im Gegenzug soll Moskau bereit sein, Teile von zwei weiteren, teilweise von Russland eingenommen Regionen, Saporischschja und Cherson, aufzugeben, berichtete die „Washington Post“ unter Berufung auf zwei Personen, die über den Inhalt des Telefonats vom Donnerstag informiert seien.
Russland hat im Laufe der vor mehr als dreieinhalb Jahren begonnenen Invasion die ostukrainische Region Luhansk fast vollständig und die vom Kreml beanspruchten Gebiete Donezk, Saporischschja und Cherson teilweise eingenommen. Zuvor hatte Putin für ein Einfrieren der Front in Saporischschja und Cherson dem Vernehmen nach Kiews vollständige Aufgabe der Regionen Luhansk und Donezk gefordert.
Einige Beamte im Weißen Haus stellten die neue Forderung nach Donezk laut dem Zeitungsbericht daher nun als Fortschritt dar, da es nun nur mehr um Donezk ging. Selenskyj ging am Sonntag nicht explizit auf die Forderung ein, sagte aber: „Wir werden dem Aggressor nichts schenken.“ Die ebenfalls von Moskau beanspruchte Halbinsel Krim kontrolliert Russland bereits seit 2014. (Quelle: dpa)
13:41 Uhr | Update: Friedenspreis für Historiker Karl Schlögel
Der Historiker und Osteuropa-Kenner Karl Schlögel hat am Sonntag in der Frankfurter Paulskirche den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten. Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung gehört zu den wichtigsten in der Bundesrepublik. In der Urkunde zur Preisverleihung hieß es unter anderem: „Seine Mahnung an uns: Ohne eine freie Ukraine kann es keinen Frieden in Europa geben.“
Schlögel kritisierte in seiner Dankesrede den russischen Präsidenten Wladimir Putin und den deutschen Umgang mit ihm. „Das Unheil, das Putins Russland über die Ukraine gebracht hat, hat viele Namen: Imperialismus, Revisionismus, Mafia-Staat, Faschismus, Rassismus.“ Schlögel sagte darüber hinaus, dass es in Deutschland viel zu lange gedauert habe, Putin und seine wahren Absichten zu durchschauen. (Quelle: KNA)