Universitäten, die sich in ihrem Leitbild gegen Gewalt und Unterdrückung aussprechen, müssten Pek Koach eigentlich den roten Teppich ausrollen. Das jüdisch-kurdische Projekt verschreibt sich der Aufklärung über islamistische Gewalt gegen Kurden, Juden und andere Minderheiten. Die Broschüre, die Pek Koach am Mittwoch auf Einladung des Asta an der TU Berlin vorstellte, gibt Betroffenen eine Stimme. Islamistische Gewalt bedeutet Entrechtung, Vergewaltigung, Versklavung bis hin zum Völkermord, an den Jesiden, was oft vergessen wird.
TU-Präsidentin Geraldine Rauch will von all dem nichts wissen. Nicht anders ist die Mail vom Dienstag zu interpretieren, in der sie sich von der Veranstaltung wegen angeblicher Muslimfeindlichkeit distanzierte und ein „enges Monitoring“, sprich Überwachung, empfahl, wenn sie, was sie offensichtlich zu verhindern versuchte, „denn wirklich stattfindet“. Die „Welt“ hat zuerst darüber berichtet. Die Veranstaltung fand statt, trotz der verleumderischen Mail aus dem Präsidium.
Belege für ihren Verdacht hat Rauch auf Nachfrage dieser Zeitung bislang nicht benannt. Möglicherweise hat sie die Broschüre nicht gelesen, bevor sie die Gruppe an den Pranger stellte. Die Unterscheidung zwischen Islam und Islamismus scheint ihr nicht geläufig. Im Namen des Islamismus werden Menschen gesteinigt und enthauptet, werden Gliedmaßen abgehackt und Peitschenhiebe verteilt. Darunter leiden westliche und östliche Länder, Frauen und Homosexuelle, Christen und Muslime und viele andere Gruppen mehr, die von Rauch im Stich gelassen werden.
Die verleumderische Mail ist nicht ihre erste Entgleisung. Vergangenes Jahr hatte sie TU-Professoren öffentlich denunziert. Dann hatte sie Likes unter antisemitische Tweets gesetzt. Auf den daraufhin einsetzenden Empörungssturm hatte sie äußerlich Abbitte geleistet und weiter an ihrem Präsidentenstuhl geklebt. Die TU ist unter ihrer Leitung zu einem Hort der Gegenaufklärung geworden, an dem Gewalt und Repression beschwiegen werden. Fortsetzung folgt?