Irgendwo zwischen Baum und Borke bewegte sich Holstein Kiel im Spiel beim 1. FC Nürnberg. Das 1:1 (0:1) der „Störche“ vor 31.079 Zuschauern im Max-Morlock-Stadion war ein Spiel der Marke „weder Fisch noch Fleisch“. Es ragte niemand so richtig heraus, im Umkehrschluss gab es aber auch keinen Totalausfall. Das sind die Noten für die „Störche“.
Jonas Krumrey: Anfangs einmal fußballerisch unsicher, beim 1:0 durch Zoma (28.) ohne Abwehrchance. Gute Paraden gegen Zoma (50.), Lubach (57.) und Grimaldi (78.), dazu klärte er einmal aufmerksam und wagemutig per Kopf an der Strafraumgrenze (79.). Mit einer Fußabwehr gegen Biron (89.) verhinderte er einen Nürnberger Sieg. (Note 2,5)
David Zec: Hatte Glück, dass sein Einsatz gegen Zoma nicht mit Elfmeter geahndet oder zumindest vom VAR überprüft wurde, nachdem er die Aktion mit einem Fehlpass im Aufbauspiel selbst inszeniert hatte (3.). Gewann fünf von neun Zweikämpfen, die Passquote lag bei 89 Prozent. Sah zum fünften Mal Gelb (87.) und wird gegen Bochum fehlen. (Note 3,5)
Marcus Müller (Holstein Kiel, rechts) tröstet seinen Teamkollegen David Zec, der zum fünften Mal Gelb sah und nun gegen Bochum fehlen wird.
Foto: imago/RHR-Foto
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Carl Johansson: Leistete sich vor dem 1:0 durch Zoma (28.) einen dicken Bock, als er trabend und ohne Übersicht die Verantwortung weiterschob, anstatt selbst per Sprint energisch einzugreifen. Sah auch bei der Riesenchance für Zoma (42.) in zuvor zwei Zweikämpfen nicht gut aus. Machte das mit seinem schulbuchmäßigen Kopfball zum 1:1 (86.) endgültig wieder wett und verzeichnete neben mehreren gewonnenen Zweikämpfen (vier von fünf) sowie nur vier Ballverlusten eine überragende Passquote mit 96 Prozent. (Note 3)
Marco Komenda: Immer mal wieder mit guten Vertikalpässen, wie etwa bei seiner Vorlage für eine XXL-Chance von Kapralik (53.). Gewann drei von vier Zweikämpfen, agierte mit einer ordentlichen Passquote (81 Prozent), sorgte aber für 14 Ballverluste. (Note 3,5)
Lasse Rosenboom: Hatte bei Zomas spektakulärem Lattentreffer (42.) keinen Zugriff auf den Nürnberger und im Gegenzug Pech, dass sein schöner Linksschuss von FCN-Torwart Reichert pariert wurde. Fünf von neun Mann-gegen-Mann-Duellen gewann er, jedoch sind 13 Ballverluste in einer Stunde zu viele. Auch die Passquote (60 Prozent) war ausbaufähig. (Note 4,5)
Carl Johansson erklärt nach 1:1 von Holstein Kiel sein „schlechtes Gefühl im Spiel“
ab 62. Marcus Müller: Kam als Brecher im Sturmzentrum, hatte nur sechs Ballkontakte, gewann lediglich einen von drei Zweikämpfen. Er brachte nicht das, was man sich von ihm erhofft hatte. (Note -)
Kasper Davidsen: Setzte den Ball einmal aus knapp 25 Metern über das Tor (42.) und machte insgesamt ein ordentliches Spiel jedoch ohne den letzten Drive im Vorwärtsgang. Gewann vier von sieben Zweikämpfen, brachte 85 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler. (Note 3)
ab 62. Stefan Schwab: Fügte sich mit einem diagonalen Fehlpass ein, in der Folge fanden aber alle weiteren 13 Abspiele den gewünschten Empfänger. Entschied nur einen von fünf Zweikämpfen für sich. (Note -)
Sorgte zwar für keinen ganz besonderen Höhepunkt, bestach aber durch starke individuelle Werte: Magnus Knudsen (Holstein Kiel, rechts), der sich hier an die Fersen von Nürnbergs Julian Justvan heftet.
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Magnus Knudsen: Sorgte ein ums andere Mal für klare Kante und verzeichnete richtig gute Werte: eine Passquote von 94 Prozent, eine Zweikampfquote von 83 Prozent und gerade mal sechs Ballverluste. Spulte mit 12,3 km die längste Strecke aller Kieler ab. (Note 2,5)
Alexander Bernhardsson: 80 Prozent seiner Abspiele fanden einen Teamkollegen, Highlight war die herrliche Flanke auf Johansson vor dem 1:1. Versprühte selbst keine Torgefahr, leistete sich 19 Ballverluste, zog in sieben von 13 Zweikämpfen den Kürzeren. (Note 3,5)
Steven Skrzybski: Blieb zum 19. Mal in Folge ohne Torerfolg, war aber über weite Strecken fleißig und somit immer mal wieder ein Aktivposten. Gewann acht von 16 Zweikämpfen (ordentlicher Wert für einen Stürmer) und kam auf eine gute Passquote von 83 Prozent. (Note 3,5)
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ab 89. Robert Wagner: Kam bei drei Ballkontakten auf zwei Ballverluste. (Note -)
Adrian Kapralik: Schlug eine schöne Flanke auf Harres (26.), verschenkte jedoch technisch unsauber einen kurz ausgeführten Bernhardsson-Eckstoß (32.) und vergab frei vor Reichert einen „Riesen“ (53.). Schied verletzt aus, gab nach dem Spiel aber Entwarnung. (Note 4,5)
ab 69. Niklas Niehoff: Sammelte in rund 25 Minuten inklusive Nachspielzeit keine allzu großen persönlichen Pluspunkte mehr. Fünf Ballverluste bei 14 Ballberührungen, dazu kein gewonnener Zweikampf. (Note -)
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Phil Harres: Sorgte aus 25 Metern für den ersten Holstein-Abschluss (6./gehalten von Reichert) und hatte Pech mit einem Kopfball knapp neben das Tor (26.). Sorgte mit zwei technischen Unzulänglichkeiten noch vor der Pause dafür, dass zwei vielversprechende Angriffe im Nirwana landeten. Drei von sieben Zweikämpfen entschied er für sich, seine drei Pässe kamen allesamt an. (Note 4,5)
ab 46. Jonas Therkelsen: Bekam in guter Position den Ball nicht kontrolliert (63.), war später Wegbereiter des Ausgleichs mit einem Zuspiel auf Assistgeber Bernhardsson. Enttäuschte gewiss nicht, blieb aber erneut unter seinen Möglichkeiten. 73 Prozent Passquote, sieben Ballverluste und nur ein gewonnener Zweikampf (von drei) unterstreichen dies. (Note 4)