Wladimir Putin soll in seinem Gespräch mit Donald Trump die Abtretung des strategisch wichtigen Gebiets Donezk verlangt haben. Einem Medienbericht zufolge gab der US-Präsident die Forderung offenbar weiter. Mehr im Liveticker.

Nach seinem Besuch in den USA hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ein weiteres Treffen der „Koalition der Willigen“ gefordert. Einem Medienbericht zufolge soll Donald Trump zuvor Druck auf den Ukrainer ausgeübt haben.

Alle Ereignisse rund um den Krieg in der Ukraine und die Sicherheitspolitik in Europa im Liveticker:

23:19 Uhr – Trump soll Selenskyj vergeblich zur Annahme russischer Bedingungen gedrängt haben

US-Präsident Donald Trump soll die Ukraine einem Medienbericht zufolge vergeblich gedrängt haben, die russischen Bedingungen für eine Beendigung des Krieges zu akzeptieren. Trump habe bei seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Freitag im Weißen Haus gewarnt, Russlands Präsident Wladimir Putin drohe damit, die Ukraine zu „zerstören“, sollte sie sich nicht fügen, berichtet die „Financial Times“ unter Berufung auf Insider.

Trump habe gewollt, dass Selenskyj die gesamte östliche Donbass-Region an Russland abtrete. Dabei soll der US-Präsident Argumente Putins aus einem Telefonat vom Vortag aufgegriffen haben. Der Ukraine sei es jedoch letztlich gelungen, Trump zu einer Unterstützung für das Einfrieren der aktuellen Frontlinien zu bewegen.

20:44 Uhr – Russischer Angriff auf Kohlegrube

Das russische Militär hat nach offiziellen Angaben einen schweren Angriff gegen eine Kohlegrube in der ukrainischen Region Dnipropetrowsk durchgeführt. „Kurz vor Beginn der Heizperiode hat der Feind erneut einen Schlag gegen die ukrainische Energiewirtschaft geführt“, teilte die Leitung des Bergwerks auf Telegram mit. Zum Zeitpunkt des Angriffs befanden sich 192 Bergarbeiter der Mine unter Tage. „Die Evakuierung unserer Kollegen an die Oberfläche dauert an“, heißt es in der Mitteilung.

Über die Art des Angriffs und die dabei angerichteten Schäden wurden keine Angaben gemacht. Die Bergwerksleitung wies darauf hin, dass dies bereits der vierte groß angelegte Angriff auf die Kohleanlagen des Unternehmens in den vergangenen zwei Monaten sei.

15:44 Uhr – Selenskyj fordert nach USA-Besuch weiteres Treffen der „Koalition der Willigen“

Nach seinem Besuch in den USA hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eindringlich an die Verbündeten seines Landes appelliert, keine Beschwichtigungspolitik gegenüber Russland zu fahren.

„Die Ukraine wird Terroristen niemals eine Belohnung für ihre Verbrechen gewähren, und wir zählen auf unsere Partner, diese Position zu unterstützen“, schrieb Selenskyj am Sonntag im Onlinedienst Telegram. Es sei Zeit für ein weiteres Treffen der sogenannten Koalition der Willigen.

Selenskyj begründete seine Forderung nach einer baldigen Sitzung der überwiegend europäischen Ukraine-Unterstützer mit der Notwendigkeit „entschlossener Schritte“ gegenüber Russland.

12:59 Uhr – Friedenspreisträger kritisiert Bundespolitik: Zu viele „Russland-Versteher“

Der neue Friedenspreis-Träger des Deutschen Buchhandels, der deutsche Osteuropa-Historiker Karl Schlögel, hat die deutsche Politik im Krieg Russlands gegen die Ukraine scharf kritisiert. „Es ist erstaunlich, wie lange es in Deutschland gedauert hat, gewahr zu werden, womit man es mit Putins Russland zu tun hat“, sagte Schlögel am Sonntag nach der Auszeichnung in der Paulskirche in Frankfurt am Main in seiner Dankesrede.

Dieses Versagen sei ein weites Feld für die historische Aufklärung und „eine Aufarbeitung, die niemanden verschonen wird“, sagte der 77-Jährige. „Es gab viele Russland-Versteher, aber zu wenige, die etwas von Russland verstanden.“ Die Auszeichnung Schlögels hatte die Jury damit begründet, dass dieser als einer der ersten vor der aggressiven Expansionspolitik des russischen Präsidenten Wladimir Putin gewarnt habe.

12:06 Uhr – Russland meldet Vordringen in Regionen Donezk und Saporischschja

Russische Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ukrainische Streitkräfte aus den Ortschaften Tschunyschyne in der Region Donezk und Poltawka in der Region Saporischschja verdrängt. Zudem sei in der Region Tschernihiw ein von den USA geliefertes Himars-Raketenwerfersystem mit einer Iskander-M-Rakete zerstört worden, teilt das Ministerium weiter mit.

10:50 Uhr – Tote und Verletzte in Donezk

Im ostukrainischen Gebiet Donezk sind mindestens zwei Menschen infolge russischer Angriffe getötet worden. Einen Toten habe es in dem Dorf Starorajske und einen weiteren in der Stadt Kostjantyniwka gegeben, teilte der Gouverneur des Gebiets, Wadym Filaschkin, bei Telegram mit. In Starorajske seien zudem zwei Zivilisten verletzt worden. Einen weiteren Verletzten gab es demnach in der Stadt Druschkiwka. Zu den eingesetzten Waffenarten machte Filaschkin keine Angaben.

04:51 Uhr – Schweden wirft Russland Inszenierung hybrider Angriffe vor

Der schwedische Verteidigungsminister Pål Jonson hat Russland der gezielten Inszenierung hybrider Angriffe in der Ostsee beschuldigt.“ Russlands Aggression gegen die Ukraine und den Westen hat die Region zur Frontlinie hybrider Kriegsführung gemacht“, sagte Jonson dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ („RND).

Seiner Meinung nach hätten die Russen aber die Oberhand in der Ostsee verloren und seien nicht mehr in der Lage, sie unbemerkt zu bewegen. Er mahnte im „RND“-Vorabbericht: „Wir brauchen in ganz Europa ein tiefes Bewusstsein dafür, dass uns der gemeinsame Wunsch nach einem Leben in Frieden antreibt.“ Ein Mentalitätswandel sei nötig: „Wir müssen in den Kriegsmodus wechseln, um entschlossen abzuschrecken, zu verteidigen und den Frieden zu bewahren.

Sonntag, 03:10 – Putin verlangte in Trump-Anruf Kontrolle über Donezk

Kremlchef Wladimir Putin soll einem Medienbericht zufolge in seinem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump die Abtretung des strategisch wichtigen Gebiets Donezk von der Ukraine als Bedingung für ein Ende des russischen Angriffskriegs gefordert haben. Im Gegenzug soll Moskau bereit sein, Teile von zwei weiteren, teilweise von Russland eingenommen Regionen, Saporischschja und Cherson, aufzugeben, berichtete die „Washington Post“ unter Berufung auf zwei Personen, die über den Inhalt des Telefonats am Donnerstag informiert seien.

21:59 Uhr – Russische Luftangriffe gegen ukrainische Städte

Die russische Luftwaffe hat am Abend mehrere Angriffe gegen ukrainische Städte geflogen. Dabei hätten russische Kampfflugzeuge eine Reihe von gelenkten Bomben abgeworfen, berichtete die ukrainische Flugabwehr. Unter anderem seien Charkiw, Sumy und Saporischschja getroffen worden. Über die Auswirkungen der Angriffe wurden zunächst keine Angaben gemacht.

21:06 Uhr – J.D. Vance kommentiert Irritation um Krawatte

Nachdem mehrere Blogger auf X darüber spekuliert hatten, ob US-Verteidigungsminister Pete Hegseth bei dem Treffen von Trump und Selenskyj eine Krawatte in den Farben der russischen Flagge getragen hatte, schaltet sich US-Vize J.D. Vance ein: „Oder vielleicht trug er die Farben Amerikas“, kommentierte er einen Beitrag knapp.

Auch die russische Nachrichtenagentur TASS hatte von einer „unerwarteten modischen Entscheidung“ Hegseths geschrieben.

17:21 Uhr – Pistorius fliegt nach Island, Kanada und Großbritannien.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) startet am Sonntag zu einer fünftägigen Reise nach Island, Kanada und Großbritannien. In den drei Nato-Staaten will Pistorius Gespräche unter anderem über die sicherheitspolitische Zusammenarbeit, die Kooperation der Streitkräfte und die Zusammenarbeit im Rüstungsbereich führen, wie das Verteidigungsministerium mitteilte.

Zu erwarten ist, dass auch die weitere westliche Unterstützung für die Ukraine in ihrem Abwehrkrieg gegen Russland ein Thema von Pistorius‘ Reise sein wird.

13:21 Uhr – IAEA: Reparatur von Versorgungsleitungen des AKW Saporischschja begonnen

In den zur Reaktorkühlung benötigten Stromleitungen zum abgeschalteten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja haben Reparaturarbeiten begonnen. Das teilte der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, am Samstag mit. Die von Russland eingesetzte Kraftwerksverwaltung bestätigte die Arbeiten, die auf enger Zusammenarbeit von IAEA und dem russischen Nuklearkonzern Rosatom beruhten. Grossi zufolge wurde dafür ein örtlicher Waffenstillstand vereinbart.

11:20 Uhr – „Trump hat die unangenehme Angewohnheit, sich von Putin umgarnen zu lassen“

Nach dem Treffen von US-Präsident Donald Trump mit Wolodymyr Selenskyj in Washington richten sich die Blicke bereits auf das geplante Treffen von Trump mit Russlands Präsident Putin. Viele Medien-Kommentatoren sind in Sorge – ein Überblick.

09:12 Uhr – Drei Tote bei Explosion in russischer Sprengstofffabrik

Bei einer Explosion in der Sprengstofffabrik Awangard in der russischen Region Baschkortostan sind drei Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden. Dies teilt der Gouverneur der Region, Radi Chabrow, mit. Einen ukrainischen Drohnenangriff als Ursache schließt er aus.

06:17 Uhr Selenskyj wenig begeistert von Idee für Russland-USA-Tunnel

Die von Moskau ins Spiel gebrachte Idee eines Tunnels zwischen dem russischen Sibirien und dem US-amerikanischen Alaska ist vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wenig enthusiastisch aufgenommen worden. „Ich bin nicht glücklich darüber“, sagte der Ukrainer auf die direkte Frage von US-Präsident Donald Trump vor Journalisten in Washington. Zuvor hatte Trump das Vorhaben als „interessant“ bezeichnet.

Nach einem Telefonat zwischen Kremlchef Wladimir Putin und Trump hatte der russische Sondergesandte Kirill Dmitrijew am Donnerstag bei der Plattform X von einem Eurasien und Amerika verbindenden „Putin-Trump-Tunnel“ unter der Bering-Straße geschrieben. An die Bohrfirma von X-Eigentümer Elon Musk gerichtet, bezifferte er die möglichen Kosten mit umgerechnet weniger als sieben Milliarden Euro.

05:33 Uhr – Russland will drei Dörfer eingenommen haben

Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge haben seine Streitkräfte die Kontrolle über drei weitere Dörfer im Osten der Ukraine übernommen. Es handle sich um Ortschaften in der Region Dnipropetrowsk und in der nordöstlichen Region Charkiw. Das ukrainische Militär verzeichnete Kämpfe um mindestens zwei der Siedlungen, bestätigte jedoch nicht, dass die Dörfer von Russland eingenommen wurden.

04:58 Uhr – Gespräch zwischen Trump und Selenskyj war laut Medienberichten „nicht einfach“

Das Gespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus in Washington soll Medienberichten zufolge stellenweise schwierig verlaufen sein. Das berichteten unter anderem das Portal „Axios“ und der Sender CNN unter Berufung auf informierte Quellen.

Es sei „nicht einfach“ gewesen, zitierte „Axios“ eine Quelle. Eine andere Quelle habe es gar als „schlecht“ bezeichnet. Stellenweise sei die mehrstündige Zusammenkunft „etwas emotional“ geworden. Laut CNN-Informationen sei die Diskussion angespannt, offen und zeitweise „unangenehm“ verlaufen.

Die Ukraine darf den Berichten zufolge zudem vorerst nicht auf eine Lieferung von US-Marschflugkörpern des Typs Tomahawk hoffen. Trump habe Selenskyj eine entsprechende Freigabe verweigert, berichteten „Axios“ und CNN.

01:48 Uhr – Russische Streitkräfte melden Einnahme weiterer Dörfer in Ostukraine

Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge haben seine Streitkräfte die Kontrolle über drei weitere Dörfer im Osten der Ukraine übernommen. Es handle sich um Ortschaften in der Region Dnipropetrowsk und in der nordöstlichen Region Charkiw. Das ukrainische Militär verzeichnete Kämpfe um mindestens zwei der Siedlungen, bestätigte jedoch nicht, dass die Dörfer von Russland eingenommen wurden. Der Generalstab des ukrainischen Militärs erklärte in einem Bericht, dass das russische Militär versucht habe, in mehrere Ortschaften vorzudringen. Dem Bericht zufolge wurden sechs von sieben Angriffen jedoch abgewehrt.

00:15 Uhr – Merz fordert „Friedensplan“ für die Ukraine

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat europäische Partner noch am Abend über seinen Besuch bei US-Präsident Trump im Weißen Haus informiert. Es habe sich um ein „konstruktives Treffen“ gehandelt, teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius nach einem Telefonat Selenskyjs mit europäischen Staats- und Regierungschefs mit, darunter Bundeskanzler Friedrich Merz.

Der CDU-Politiker und die europäischen Partner begrüßten demnach die „enge transatlantische Zusammenarbeit und unterstrichen, wie dringlich die Bemühungen um einen gerechten und dauerhaften Frieden für die Ukraine seien.“ Kanzler Merz sagte nach dem Telefonat: „Jetzt braucht die Ukraine einen Friedensplan.“

Die europäischen Partner hätten Selenskyj zugesagt, ihre Unterstützung auszubauen, „um Russland zu ernsthaften Verhandlungen zu bewegen“, hieß es in der Mitteilung weiter. So wolle man etwa den Druck durch Sanktionen erhöhen und eingefrorenes russisches Staatsvermögen nutzen.

Merz erklärte: „Wolodymyr Selenskyj hat die volle Unterstützung Deutschlands und der europäischen Freunde auf dem Weg zu einem Frieden.“ Man habe sich nach dessen Treffen mit Trump abgestimmt und wolle die nächsten Schritte eng begleiten. An dem Telefonat hatten den Angaben zufolge auch der Nato-Generalsekretär Mark Rutte sowie die Spitzen der EU-Institutionen teilgenommen.

00:01 Uhr – Trump: „Lasst beide den Sieg für sich beanspruchen“

US-Präsident Donald Trump hat Russland und die Ukraine aufgefordert, den Krieg sofort zu beenden. Es sei genug Blut vergossen worden, schrieb der Republikaner auf der Plattform Truth Social. „Sie sollten dort aufhören, wo sie sind.“

In dem Post kurz nach seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus ging Trump mit keinem Wort auf die Tomahawk-Marschflugkörper ein, die die Ukraine zuvor für ihre Verteidigung gegen den Aggressor Russland erbeten hatte. „Lasst beide den Sieg für sich beanspruchen, lasst die Geschichte entscheiden!“, schrieb Trump. Es sei an der Zeit, das Töten zu stoppen und einen „DEAL“ zu machen. Trump schloss seinen Post mit den Worten: „HÖRT AUF, GEHT IN FRIEDEN NACH HAUSE ZU EUREN FAMILIEN!“

Selenskyj sagte in einer Stellungnahme vor Journalisten in Washington, dass Trump verstehe, dass Verhandlungen über das ukrainische Territorium der „schwierigste“ Teil der Beendigung des Krieges seien. Auf eine Frage zu Trumps Vorschlag antwortete Selenskyj: „Wir müssen dort aufhören, wo wir gerade sind und danach werden wir reden.“ Zugleich fügte er hinzu: „Beide Seiten müssen stoppen, doch das ist eine Frage an Putin, denn wir haben den Krieg nicht begonnen.“

EPD/dpa/afp/AP/rtr/fro/saha/ceb/lay/krott