Dildar Atmaca hatte Tränen in den Augen, als er nach 74 Minuten vom Feld trabte. Nur 14 Minuten zuvor war der aufgrund einer Oberschenkelverletzung lange vermisste Flügelflitzer eingewechselt worden, sollte wie am Dienstag im Pokal mithelfen, das Spiel noch auf die Seite des WSV zu ziehen. Am Dienstag war das mit seinem Tor zum 1:0-Sieg glänzend gelungen und Atmaca, den alle Kadi nennen, schwebte nach seinem ersten Pflichtspieleinsatz seit Ende Juli auf Wolken. Doch nun müssen der 22-Jährige und seine Mannschaft, für die er ein Unterschiedsspieler ist, eine erneute Ausfallzeit befürchten. „Ich denke, es ist nicht so schlimm wie beim letzten Mal“, sagte Atmaca am Sonntag mit etwas Abstand. Gewissheit soll eine Untersuchung am Montag bringen. „Alle drücken Kadi die Daumen“, sagte Trainer Sebastian Tyrala, dem ob der Leidensgeschichte seines Stürmers auch ein wenig das Wasser in den Augen zu stehen schien, als er auf Atmaca angesprochen wurde. Der selbst schilderte, er habe bei seiner zweiten Aktion ein Zwicken im Oberschenkel bemerkt. „Da Dienstag alles gut war, dachte ich erst, ich müsste es mir nur rauslaufen, doch nach dem nächsten Sprint war klar, dass es nicht weitergeht.“ Von Schiedsrichter Marc Waldbach ließ er sich aufhelfen, signalisierte Richtung Bank, dass sich ein Ersatz klarmachen solle. Dass das dann mit Fritz Kleiner der spätere Siegtorschütze war, war für den WSV ein Glücksfall, der freilich Atmaca nicht trösten konnte. gh