Am 14. Oktober 2025 endete der reguläre Support für Windows 10. Die gute Nachricht für Nutzerinnen und Nutzer dieses Betriebssystems: Es gibt eine kostenlose Möglichkeit, um weiterhin Sicherheitsupdates zu erhalten. Diese Möglichkeit ist allerdings daran gebunden, dass man mit einem Microsoft-Administratoren-Konto angemeldet ist. Das bedeutet, mit den alten lokalen Konten, die Microsoft nur begrenzt Zugriff auf den Computer gewähren, ist das nicht mehr möglich.

Will man das nicht in Anspruch nehmen, muss man Windows 11 installieren. Ist das Endgerät zu alt, rät Microsoft, dieses durch ein neues zu ersetzen. Es bleibt allerdings die Option, ein Open-Source Betriebssystem, also eine der vielen Linux-Distributionen, zu installieren. Wir berichteten bereits darüber.

Für die meisten Menschen ist der PC, der Laptop oder das Surface einfach ein Arbeitsgerät, welches funktionieren soll und mit dem man sich nicht weiter beschäftigen will. Für diese Zielgruppe veranstalteten die Piraten Leipzig, ad hoc unterstützt von einigen Mitgliedern der Leipziger Linux User Group, am 18. Oktober die Aktion „Linux to go“ auf dem Leipziger Marktplatz.

Wir haben dort mit Anne Giermann, 2. Vorsitzende der Piratenpartei Leipzig, zu den Hintergründen gesprochen.

Anne, ihr macht heute die Aktion „Linux to go“. Was ist der Hintergrund?

Der Hintergrund ist, wie einige das vielleicht schon mitbekommen haben, dass Microsoft den Support für Windows 10 einstellt, wodurch sehr viele Computer unnötigerweise zu Elektroschrott werden. Wer einen Windows 10-Rechner hat, hat vielleicht diese Warnung bekommen, dass der Support eingestellt wird, dass man auf Windows 11 upgraden soll und wenn das nicht geht, sich einen neuen Laptop kaufen.

Das ist vollkommen unnötig. Es gibt mit Linux eine gute Alternative. Diese Alternative wollen wir hier ein bisschen bewerben, weil ja viele Menschen Berührungsängste mit Linux haben. Früher war das ja auch sehr kompliziert, aber inzwischen ist Linux kinderleicht. Deshalb stehen wir heute hier, damit die Leute Linux testen können. Wir haben auch Installations-Sticks dabei, falls jemand ganz mutig ist und direkt Linux unter Anleitung installieren möchte.

Wir wollen jetzt einfach mal ein bisschen die Berührungsängste mit Linux auflösen und auch allgemein etwas Werbung für Open Source machen. Das Ganze läuft ja unter dem Motto „Freie Software für freie Menschen“. Linux bietet halt einfach Vorteile, genauso wie Open Source an sich. Konzernunabhängigkeit, hohe Anpassungsrate, Sicherheit durch den offenen Code.

Da kann man nicht so einfach irgendwelche Hintertüren einschleusen. Und ja, deshalb stehen wir hier und hoffen, dass wir die Menschen neugierig auf Linux machen können.

Microsoft hat doch jetzt gesagt: Ihr bekommt weiterhin Sicherheitsupdates, wenn ihr euch dafür registriert. Aber das ist ja nun auch wieder nur ein Jahr.

Genau, und man muss sich registrieren. Also wenn man, so wie ich, vorher ein lokales Microsoft-Konto hatte und Microsoft ohne irgendwelche Accounts genutzt hat, hat man jetzt wieder diesen Zwang, sich anzumelden, seine Daten preiszugeben. Das ist bei Linux nicht der Fall. Man lädt das einfach runter, richtet es ein und muss sich nirgends registrieren, muss keinem Konzern seine Daten geben. Schon gar keinem Konzern in den USA, wo die Lage ja gerade politisch sehr instabil ist. Also da ist Linux eine schöne Alternative.

Wenn jemand das heute nicht schafft und erst durch diesen Beitrag darauf aufmerksam wird, was kann der tun?

Der kann entweder uns anschreiben, er kann sich an die Leipzig Linux User Group wenden oder die Augen offen halten. Wir haben noch Nachfolge-Events geplant.

Vielen Dank Anne.

Die Aktion erregte durchaus Aufmerksamkeit, es kamen Menschen zur Beratung oder zu Gesprächen, einer ließ sich sogar vor Ort Linux installieren. Vielleicht werden die nächsten Aktionen noch erfolgreicher, interessierte Menschen sollten auf die Ankündigungen schauen.

Transparenzhinweis: Der Autor ist selbst Mitglied der Piratenpartei.