Franziskus hatte den Gläubigen am Ostersonntag (20.04.) noch den traditionellen Ostersegen „Urbi et orbi“ gespendet. Am Ostermontag (21.04.) gab der Vatikan dann bekannt, dass der schon länger mit gesundheitlichen Problemen kämpfende Papst im Alter von 88 Jahren verstorben ist. In zahlreichen Pfarreien in Münster und im gesamten Bistumsgebiet wird nun jeden Tag bis zum Begräbnis des Papstes die Totenglocke läuten. In der Regel folgt das Begräbnis vier bis sechs Tage nach dem Tod eines Papstes.

Münsters Diözesanadministrator Antonius Hamers zum Tod von Papst Franziskus

So blickt der Diözesanadministrator des Bistums Münster Antonius Hamers auf das Pontifikat von Franziskus zurück:

„Papst Franziskus war vor allem immer und zuerst: ein Seelsorger, ein Menschenfreund und ein Brückenbauer. Aus dieser Grundeinstellung hat er sich in seinem Pontifikat für die notwendige Erneuerung der katholischen Kirche eingesetzt. Papst Franziskus wollte und prägte eine synodale Kirche, die von allen Gläubigen in geteilter Verantwortung getragen wird. Mit großer Eindeutigkeit hat er sich für die Bewahrung der Schöpfung sowie für ein Ende von Krieg, Terror und Gewalt eingesetzt. Am Herzen lagen ihm insbesondere die Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen und leben: die Armen, die Kranken, die Schwachen und Entrechteten. So blicken wir auch im Bistum Münster in großer Dankbarkeit und tiefem Respekt auf die Lebensleistung von Papst Franziskus. Ich lade alle Menschen im Bistum Münster ein, für den Verstorbenen zu beten!“

Hamers wird dem verstorbenen Papst am kommenden Sonntag (27.04.) um 10 Uhr im Kapitelsamt im St.-Paulus-Dom in besonderer Weise gedenken.

Der Nachruf von Münsters emeritierten Bischof Felix Genn

Der emeritierte Bischof von Münster Felix Genn trauert ebenfalls um Papst Franziskus. Auch ihn habe beeindruckt, dass Franziskus stets die Armen in den Mittelpunkt gestellt habe: 

„Was das Pontifikat von Papst Franziskus für mich entscheidend geprägt hat, war sein Einsatz für eine synodale Kirche. Das ist sein Vermächtnis, denn nach der Weltsynode vom vergangenen Oktober hat er festgelegt, dass das Schlussdokument der Weltsynode bis 2028 auf lokaler, nationaler und kontinentaler Ebene evaluiert und umgesetzt werden soll. Papst Franziskus hat gespürt, dass Synodalität das ist, was unsere Kirche heute und in naher Zukunft braucht. Persönlich bin ich Papst Franziskus sehr dankbar für das große Vertrauen, das er mit geschenkt hat, indem er mich in die Weltsynode, in das Dikasterium für die Bischöfe und zum Leiter der Arbeitsgruppe zu den Fragen der Zukunft des Bischofsamts berufen hat. Ich habe ihn und seine oft unkonventionelle und erfrischende Art sehr geschätzt. Und besonders beeindruckt hat mich, dass er in der Verkündigung des Evangeliums stets die Armen in den Mittelpunkt gestellt hat.“ 

Auch der Evangelische Kirchenkreis Münster nimmt Anteil

Stellvertretend für den Evangelischen Kirchenkreis Münster sagt Superintendent Holger Erdmann zum Tod von Papst Franziskus:

„Papst Franziskus hat mit seinem Dienst Zeichen gesetzt – für eine Kirche an der Seite der Armen, für die Bewahrung der Schöpfung und für den ökumenischen Dialog. Sein Pontifikat war geprägt von einer tiefen geistlichen Haltung und dem Wunsch, Brücken zu bauen zwischen Konfessionen, Religionen und gesellschaftlichen Gruppen. Dafür sind wir dankbar. Wir fühlen uns mit unseren katholischen Geschwistern im Gebet verbunden, in der Hoffnung auf den Gott, der Leben schenkt über den Tod hinaus.“

Wie geht es jetzt weiter?

Nach dem Tod von Papst Franziskus legen die Kardinäle nun den Termin für die Trauerfeierlichkeiten fest. Sie werden wohl bescheidener ausfallen als bei so manch anderem Papst.

Für die Nachfolge von Papst handeln Kirchenexpert:innen schon die ersten aussichtsreichen Kandidaten. Wer der kommende Papst wird, entscheiden alle Kardinäle unter 80 Jahre in der sogenannten Konklave. Sie schließen sich dann so lange in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan ein, bis sie einen neuen Papst mit einer Zweidrittelmehrheit gewählt haben.

Normalerweise dauert eine Konklave drei bis vier Tage. Solange kein neuer Papst feststeht, steigt am Ende eines Tages schwarzer Rauch über der Sixtinischen Kapelle auf. Wenn eine Wahl erfolgreich war, wird der neue Papst mit weißem Rauch angekündigt.

Voraussichtlich startet die Konklave für die Nachfolge von Papst Franziskus Anfang Mai.