Wochenlang musste sich Alexander Rossipal (29) quälen, ehe er wieder auf dem Platz stehen konnte. Sein Comeback für Zweitligist Dynamo Dresden war dann spektakulär.

Seit Ende August setzte den Linksverteidiger eine fiese Bauchmuskelverletzung matt. „Zwei Monate habe ich auf den Moment gewartet, wieder dabei zu sein“, sagt der Ex-Rostocker über seine lange Leidenszeit.

Mehr zum Thema

Dass deren Ende wegen der Schulterverletzung von Sascha Risch für die Mannschaft von Trainer Thomas Stamm strategisch enorm wichtig war, ist das eine. Wie sich Rossipal zurückmeldete, das andere.

Mit einem Traum-Freistoß aus gut 20 Metern brachte er Dynamo Dresden bei Preußen Münster (2:2) mit 1:0 in Führung. Diese Eleganz, mit der der Defensivmann die Kugel in einer bananenförmigen Flugbahn erst über die Mauer und dann in den rechten Torwinkel zauberte, versetzte auf dem Platz und auf den Rängen alle Dresdner in Ekstase.

Natürlich auch Rossipal selbst. „Ich habe mich gut gefühlt, der Ball lag super. Und dann habe ich mir gedacht: Komm, jetzt bist du dran“, erzählt der Kunstschütze. „Dann schaut man dem Ball nach. Und wenn der so da reinfliegt, das ist unfassbar. Dafür spielt man Fußball und geht jeden Tag in die Reha. Ein extremer Glücksmoment.“

Da war nichts zu halten: Der Bananen-Freistoß von Rossipal (verdeckt) schlägt im Tor ein

Da war nichts zu halten: Der Bananen-Freistoß von Rossipal (verdeckt) schlägt im Tor ein

Foto: ddp/Revierfoto

War er überhaupt für die Freistöße eingeteilt? „Dass ich bei den Standards auf jeden Fall ein Wörtchen mitzureden habe, ist so geplant“, versichert Rossipal. „Dann schauen wir immer, auf welcher Position es für einen Linksfuß passt.“

In dem Fall passte es wie die Faust aufs Auge – und führte nicht nur zu einem wunderschönen, sondern fast schon historischen Treffer: Es war Dynamos erster direkt verwandelter Freistoß in der 2. Liga seit über sechs Jahren. Am 18. August 2019 gelang das seinerzeit Patrick Ebert beim 2:1-Sieg gegen Heidenheim.

Später Ausgleich einziger Wermutstropfen

Aber diesmal hatte Rossipal mit seinem Sonntagsschuss noch nicht genug, bereitete gleich noch per Freistoß-Flanke das zweite SGD-Tor durch Lars Bünning vor. Und das ausgerechnet bei seinem Ex-Verein. Dass es am Ende trotzdem nicht zum Sieg gereicht hat, ist der einzige Wermutstropfen für den Rückkehrer.

„Mit drei Punkten wäre es dann wirklich das perfekte Comeback gewesen“, gibt Rossipal zu. Der Ausgleichstreffer kurz vor Schluss machte einen Strich durch die Rechnung. „Wir müssen in der Box und drumherum noch präsenter sein. Und versuchen, noch gnadenloser zu verteidigen.“

Zumindest kann der gebürtige Stuttgarter dabei jetzt wieder mithelfen…