Kooperationspartner und literarische Nischen
Dass in diesem Jahr so viele große Namen in Leipzig lesen und sprechen, liege auch an den vielen Kooperationspartnern des Festivals, betont Jörn Dege, einer der Kuratoren neben Anja Koesler und Nils Kahlefendt. Ein Glücksfall sei zudem das zeitgleich stattfindende Festival für Politik im freien Theater. Man habe bei einigen Veranstaltungen zusammenarbeiten können.
Wir haben überlegt: Wie können literarische Nischen, die Dinge abseits des Literaturmarkts, wie kann das mit vorkommen im Festival?
Jörn Dege, Kurator Literarischer Herbst
Man versuche jedoch immer, auch literarische Nischen in das Festival zu integrieren. Man habe überlegt, wie Dinge aus dem Abseits des Literaturmarkts im Festival vorkommen können. Wichtig dabei sei die jahrelange Zusammenarbeit mit der Zeitschrift „Edit“. Was außerdem gut funktioniere, sei das Etablieren von Reihen, so Dege im Gespräch mit MDR KULTUR. Ein Beispiel sei das „Lyrikhotel“, eine Veranstaltung ohne feste Regeln und wechselnden Gästen. Das Spannende daran sei: Man wisse vorher nie, was genau passiert.
Auch eine Bühne für Kinderbücher und Jugendliteratur
Ein großes Festival, das den Anspruch habe, für alle literarisch Interessierte in der Stadt ein attraktives Programm zu machen, brauche auch ein Kinder- und Jugendprogramm, so Dege weiter bei MDR KULTUR. Da sei es deutlich schwieriger als bei anderen Literaturveranstaltungen, weil das Publikum auf die Vermittlung von Eltern und Schule angewiesen sei. Gerade da brauche man gute Kooperationspartner wie die Halle 5 im Werk 2. Dort lese unter anderem die diesjährige Gewinnerin des Deutschen Jugendliteraturpreises in der Sparte Kinderbuch, Karen Köhler, aus ihrem Buch „Himmelwärts“.
Drohende Sparmaßnahmen
Die im Vorfeld ausgerufenen Sparmaßnahmen auf städtischer und kommunaler Ebene hatten bei den Festival-Machern zusätzlich für eine Zitterpartie gesorgt. Grund dafür waren auch die andauernde Regierungsbildung und offene Haushaltslage. Das alles kam zu einem Zeitpunkt, als das komplette Programm des Literarischen Herbstes bereits feststand, erzählt Jörn Dege.
Dass die Veranstaltungen womöglich nicht wie geplant stattfinden können, habe lange im Raum geschwebt. Man habe sich jedoch entschieden, das Risiko einzugehen und an den Plänen festzuhalten. Dazu sei man die ganze Zeit mit den Verantwortlichen der Stadt im Gespräch geblieben. Glücklicherweise könne das Programm bis auf wenige Details nun doch so stattfinden, wie es angedacht war.
Quellen: MDR KULTUR (Annett Mautner), Leipziger Literarischer Herbst, Redaktionelle Bearbeitung: jb, tis