Spektakulärer Vermisstenfall
Heiße Spur im Fall Rebecca: Polizei hat dringende Bitte
20.10.2025 – 15:40 UhrLesedauer: 2 Min.
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Im Video: Beamte in Tauche im brandenburgischen Landkreis Oder-Spree. (Quelle: dpa)
Für die Polizei stehen in Brandenburg möglicherweise entscheidende Tage an. Wird der Fall Rebecca Reusch geklärt? In einem Detail werden die Ermittler deutlich.
Im Fall der seit mehr als sechs Jahren vermissten Rebecca Reusch aus Berlin verfolgt die Polizei eine neue heiße Spur. Seit Montagmorgen läuft ein großangelegter Polizeieinsatz in Tauche in Brandenburg, südöstlich der Hauptstadt. Die Ermittler durchsuchen das Grundstück, das den Großeltern des Schwagers von Rebecca gehört.
Man erhoffe sich „ganz konkrete Hinweise“, sagte ein Polizeisprecher vor Ort. Es lägen „Anhaltspunkte dafür vor, dass der mittlerweile 33 Jahre alte Beschuldigte am Morgen des 18. Februar 2019 seine damals 15 Jahre alte Schwägerin getötet und deren Leiche und ihr gehörende Gegenstände – zumindest vorübergehend – auf das Grundstück seiner Großeltern in Tauche verbracht haben könnte.“ Der Einsatz werde sich voraussichtlich mehrere Tage hinziehen.
Mehr als 100 Polizisten sind im Einsatz, teilweise mit schwerem Gerät wie Baggern. Auch Drohnen und ein Bodenmessradar wurden eingesetzt. Die Polizei richtet eine dringende Bitte an die Bevölkerung: Zahlreiche Menschen hätten in den vergangenen Jahren eigene „Ermittlungen“ vorgenommen und „Mutmaßungen zum Tathergang“ geäußert, so die Beamten in einer Pressemitteilung. Die Polizei bittet: „Nehmen Sie von weiteren eigenen ‚Ermittlungen‘ bis auf Weiteres Abstand!“
Dass die Durchsuchungen „in den nächsten Tagen und Wochen“ zu dem erhofften „Durchbruch bei den Ermittlungen“ führen, werde wahrscheinlicher, wenn diese „möglichst ungestört“ durchgeführt werden könnten, so die Polizei.
Sachdienliche Hinweise können aber weiterhin abgegeben werden – etwa telefonisch unter der Nummer 030 4664 911 333.
Der Vermisstenfall Rebecca Reusch gilt als einer der bekanntesten Kriminalfälle der vergangenen Jahre. Das damals 15 Jahre alte Mädchen war am 18. Februar 2019 nicht zur Schule gekommen. Seitdem fehlt von ihr jede Spur. Die Ermittler gehen davon aus, dass Reusch nicht mehr am Leben ist.
Als Hauptverdächtiger galt seit Beginn der Ermittlungen der damals 27 Jahre alte Schwager der Schülerin. Rebecca hatte in der Nacht zum 18. Februar 2019 im Haus ihrer großen Schwester im Stadtteil Britz im Bezirk Berlin-Neukölln geschlafen. Am Morgen fuhr die Schwester gegen 7 Uhr zur Arbeit. Im Haus waren zu diesem Zeitpunkt nur Rebecca und ihr Schwager. Der heute 33-Jährige hatte sich zudem in Widersprüche verstrickt.
Zweimal wurde der Mann im Laufe der Ermittlungen festgenommen, beide Male aber mangels eindeutiger Beweise wieder freigelassen. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung, auch die Familie hatte dem Verdächtigen wiederholt den Rücken gestärkt und seine Unschuld beteuert.