Europa taumelt. In Deutschland leidet die Industrie unter den Folgen des energie- und klimapolitischen Greta-Schubs.
Produktionskapazitäten werden reduziert, Investitionen verschoben, Wettbewerbsfähigkeit geht verloren.
Österreich und Frankreich kämpfen mit wackelnden Staatsfinanzen. Die Bonität Frankreichs wurde erneut gesenkt.
Schlagzeilen wie der Raub im Louvre erregen mehr Aufmerksamkeit als die schleichende Deindustrialisierung in Frankreich und Deutschland, den zwei Kontinental-Mächten.
Die Märkte sind daran gewöhnt, die Realität bleibt gnadenlos.
Euro-Sinkflug nimmt kein Ende (Swissquote)
Mitten in diesem europäischen Sturm steht die Schweiz. Der Franken steigt unaufhaltsam, zusammen mit Gold, weil Anleger Sicherheit suchen.
Die Währung gilt als Hort der Stabilität – und wird zugleich Opfer ihres eigenen Erfolges. Die Aufwertung drückt auf die Exportwirtschaft, die ohnehin unter Handelshemmnissen und Zöllen leidet.
Die Regierung „reagiert“ und senkt die Wachstumsprognose für 2026 von 1,2 auf 0,9 Prozent.
Die Zwei-Jahres-Rendite glitt still und leise unter null, während alle auf die Fed starrten. Kein offizieller Beschluss, kein Drama, einfach Kapitalflucht in Schweizer Anleihen.
Renditen fallen, der Franken steigt – und gleichzeitig schleicht sich eine neue Krise am US-Geldmarkt heran.
Steigende Secured Overnight Financing Rate-Zinsen (SOFR) deuten auf Liquiditätsengpässe bei den regionalen Banken hin.
Die Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) wirkt heute wie verschossenes Pulver. Die Zinssenkungen der vergangenen Jahre haben ihre Wirkung verloren.
Übrig bleiben nur noch die Minuszinsen, welche die Schweizer Sparer, Pensionskassen und Bürger belasten.
Der Franken wird selbst mit negativen Zinsen weiter steigen. Es ist absurd, widersinnig und erinnert an die alten Euro-Krisenzeiten; diesmal ist nicht Griechenland das Problem, sondern Frankreich.
Die SNB könnte ernsthaft prüfen, eine Tobin-Tax, also Devisen-Transaktions-Steuer, auf Franken-Käufe einzuführen – ein Mittel gegen den wahnsinnigen Aufwertungsdruck.
Parallel dazu hält man den Atem an, dass die 17 Milliarden Franken aus den AT1-Bonds nicht wieder in die UBS-Bilanz wandern. Falls doch, kracht USD/CHF gnadenlos bis auf 0,50.