Stillstand am Surfspot

Eisbachwelle trocken – Bagger statt Surfer am Haus der Kunst

21.10.2025 – 03:30 UhrLesedauer: 2 Min.

Die Eisbachwelle (Archivbild): Der Surfspot ist einer der Tourismusmagneten schlechthin in München.Vergrößern des Bildes

Die Eisbachwelle (Archivbild): Der Surfspot wird von Unrat befreit und das Bachbett gereinigt. (Quelle: IMAGO/Manfred Segerer)

Münchens berühmte Eisbachwelle ist bis Ende Oktober gesperrt. Statt Wellenreiten laufen derzeit Reinigungsarbeiten im trockenen Bachbett.

Statt tosender Wellen nur ein flaches Rinnsal: Die weltberühmte Eisbachwelle am Haus der Kunst in München ist bis zum 31. Oktober gesperrt. Bauzäune mit blauen Planen versperren den Zugang, im trockengelegten Bachbett steht ein Bagger, wo sonst Surfer auf ihre Runde warten. Viele Passanten und Touristen werfen Fragen auf – hat die erneute Sperrung der Eisbachwelle etwas mit dem tödlichen Unfall einer 33-jährigen Surferin im April zu tun?

Nein, versichert die Stadt München. Der Grund ist die reguläre Bachauskehr, bei der Münchens Gewässer von Unrat befreit und das Bachbett gereinigt wird. Diese Arbeiten finden regelmäßig im Frühjahr und Herbst statt. Zu diesen Jahreszeiten besteht weder die Gefahr, dass die Gewässer durchfrieren, noch dass sie sich übermäßig aufheizen. So bleibt die Tierwelt geschützt.

Das Baureferat führt die sogenannte sanfte Bachauskehr in Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt, der Unteren Naturschutzbehörde, den Fischereivereinen und den zuständigen Landkreisbehörden durch. Betroffen ist nicht nur die berühmte E1-Welle an der Prinzregentenstraße, sondern auch die kleinere E2-Welle an der Dianabadschwelle im Englischen Garten.

Der niedrige Wasserstand im Eisbach hat direkte Auswirkungen: Es riecht unangenehm nach Algen, und lange bleibt dann doch niemand am Ufer. Der Eisbach führt deshalb weniger Wasser, weil Teile der Isar für weitere Reinigungsarbeiten abgesenkt wurden. Davon betroffen sind die Große Isar zwischen westlichem Isarufer, Museumsinsel, Wehrsteg und Praterinsel sowie der Fabrikbach, der unter anderem Eisbach und Schwabinger Bach befüllt.

Im Frühjahr war die Eisbachwelle bereits einmal trockengelegt worden – damals aus tragischem Anlass. Eine junge Frau war beim Surfen tödlich verunglückt, ihre Sicherungsleine hatte sich am Flussbett verfangen. Die Stadt untersuchte daraufhin das Gewässer. Der genaue Unfallgrund blieb jedoch ungeklärt. Die Welle wurde anschließend wieder freigegeben.