Standdatum: 21. Oktober 2025.

Autorinnen und Autoren:
Lisa-Maria Röhling

Mehrere Museen in Bremen haben bereits Erfahrungen mit Diebstahl machen müssen – doch oftmals erhielten sie ihre Werke zurück.

Bild: Radio Bremen

Kunstraub wie im Louvre gab es in Bremen auch schon: Mehrere Museen hatten schon mit Diebstahl zu tun. Viele haben ihre Sicherheitsmaßnahmen deshalb erhöht.

In der Böttcherstraße sind die Bremer Stadtmusikanten nur noch zu dritt – sie müssen ohne Hahn auskommen. Kein Kunstwerk ist in Bremen so oft gestohlen worden wie die Bronzeskulptur des Sieben-Faulen-Brunnens von Bernhard Hoetger: ganze sieben Mal.

Der Sieben-Faulen-Brunnen mit den Bremer Stadtmusikanten – aber ohne Hahn.

Begehrtes Diebesgut: der Hahn am Sieben-Faulen-Brunnen – oder das, was davon übrig geblieben ist. (Archivbild)

Bild: Radio Bremen

Die Museen Böttcherstraße haben 2018 Konsequenzen aus der Diebstahlserie gezogen: Die Bronzeskulptur ist seitdem im Museum aufgestellt, gut gesichert unter Glas. Am Brunnen selber ist nur noch ein Schild zu sehen, auf dem sein neuer Standort vermerkt ist. Zwar sieht man vom jetzigen Ausstellungsort noch den Innenhof, in dem der Brunnen liegt – aber angebracht wird der Hahn dort wohl nicht mehr.

Den Hahn endgültig abzumontieren, war eine Sicherheitsmaßnahme des Museums. Was ansonsten in den Museen Böttcherstraße, um die wertvollen Werke von beispielsweise Paula Modersohn-Becker zu sichern, wollen die Verantwortlichen nicht preisgeben. Schließlich sollen mögliche Diebe nicht erfahren, was für Hürden sie bei einem Einbruch erwarten würden.

Ähnlich sieht es auch die Kunsthalle Bremen: Große Kunstwerke von Monet und van Gogh würden dort natürlich gesichert. Auf die Frage nach dem wie gibt es aber keine Antwort. „Wir bitten um Verständnis, dass wir uns zu den Sicherheitsmaßnahmen der Kunsthalle Bremen nicht äußern wollen“, heißt es in einer Mitteilung.

Dieb brachte das Bild zurück

Tatsächlich ist in der Kunsthalle 1985 schon einmal ein Kunstwerk geklaut worden: Ein Gemälde von Carl Spitzweg. Der Dieb hatte das Bild einfach aus dem Rahmen geschnitten und mitgenommen. Nach ein paar Tagen brachte er es dann dem damaligen Kunsthallenchef in einer Plastiktüte zurück. Er hatte für das Werk keinen Käufer gefunden.

Leerer Bilderrahmen an der Wand in der Kunsthalle

Kein Bild von Carl Spitzweg: Es wurde aus dem Rahmen geschnitten. (Archivbild)

Bild: Radio Bremen

Auch das Bremer Focke-Museum war schon vom Kunstraub betroffen: 1987 hat ein Mann zwei Stücke des Bremer Ratssilbers geklaut, eine Woche später wurde er gefasst. Die Beute war aber ohnehin nicht besonders groß: Laut damaligen Museumsdirektorin lag der tatsächliche Materialwert des Silbers bei gerade 1.500 D-Mark.

Täter stahl 800 Jahre alten Ring

Der jüngste Bremer Kunstraub ist gerade mal zwölf Jahre her. Im Bremer Dom-Museum wird in einem besonderen, abgedunkelten Ausstellungsraum der Domschatz aufbewahrt. Hier liegen prunkvolle Gewänder aus dem Mittelalter, silbernes Geschirr und auch einige Ringe.

Einen davon hat 2013 ein Mann geklaut: Er schlug aus der Holzverkleidung der Vitrine einen Lüftungsverschluss heraus, dann holte er den Ring wahrscheinlich mit einem Draht heraus. Die Aufregung war groß: Der Ring war zwar nicht besonders teuer, aber laut dem Dom-Museum von einem unschätzbar ideellen Wert.

Museum erhöht Sicherheitsmaßnahmen nach Diebstahl

Viele Medien berichteten über den Fall, das wurde dem Dieb wohl irgendwann zu viel: Nach wenigen Tagen stellte er sich bei der Staatsanwaltschaft, der Ring wurde wenig später bei einem Münzhändler beschlagnahmt. Danach hat das Museum seine Sicherheitsmaßnahmen erhöht, sagt Museumsleiterin Henrike Weyh. „Wir sind komplett neu aufgestellt: Kamera, Alarmanlage, da ist alles erneuert worden.“

Sicherlich gebe es immer Möglichkeiten für Diebe, so Weyh, das habe ja der Fall im Louvre gezeigt. Das Museum habe sich umfassend beraten lassen, wie es die Sicherheitsmaßnahmen verbessern kann. „Ich hoffe, dass wir jetzt sehr viel besser aufgestellt sind.“

Dieses Thema im Programm:
buten un binnen, 20. Oktober 2025, 19.30 Uhr