Standdatum: 21. Oktober 2025.
Mit rund 75 Menschen besetze die Aktivisten-Gruppe am Samstag das Haus.
Bild: Radio Bremen
Der Schritt erfolgte laut Polizei in Kooperation mit den Hausbesetzern. Die Aktivisten protestieren seit Samstag gegen Leerstand und steigende Mieten.
Der Polizei zufolge wurden Strom und Gas mit Blick auf mögliche Gefahrenlagen abgestellt. Man habe nicht eindeutig sagen können, ob die Zuleitungen noch sicher seien, sagte ein Sprecher am Dienstagmorgen auf buten un binnen-Anfrage.
Die Aktivistinnen und Aktivisten fordern mit Bannern, leerstehende Häuser zu nutzen. So könne man dem Anstieg der Mieten etwas entgegensetzen. Eine Aktivisten-Gruppe mit dem Namen „Leerstand gestalten“ bekannte sich zu der Aktion. Das Haus in der Kornstraße steht den Organisatoren des Protests zufolge bereits seit mehr als 20 Jahren leer.
Wir wollen nicht akzeptieren, dass Menschen auf der Straße schlafen müssen, während Häuser einfach leerstehen.
Aktivist
Eigentümer des Hauses will Strafantrag stellen
Die Polizei hat den Protest zunächst als Versammlung deklariert. Einen Eigentümer habe man ausfindig machen können, hieß es am Montagmorgen. Dieser will nach Angaben des Innenressorts Strafantrag stellen. Das Ressort stimme nun die weiteren Schritte ab. Man werde nichts überstürzen und setze auf Deeskalation.
Information zum Thema
Hausbesetzung: Diese Strafen drohen
Eine Hausbesetzung bedeutet, dass Menschen ohne Zustimmung des Eigentümers in ein Gebäude oder Grundstück eindringen. Wenn der Eigentümer einen Strafantrag stellt, wird der Hausfriedensbruch verfolgt. Das Strafgesetzbuch sieht für Hausfriedensbruch eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr vor. Bei schwerem Hausbruch – wenn es zu Gewalt kommt – sind zwei Jahre Gefängnis möglich.
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Verstoß gegen Wohnraumschutzgesetz?
Derweil hat die Baubehörde Ermittlungen gegen den Eigentümer im Rahmen des Wohnraumschutzgesetzes eingeleitet. Das hat der Behördensprecher buten un binnen bestätigt. Aufgrund akuter Wohnungsnot regelt das Gesetz, dass Wohnraum in Bremen nicht länger als sechs Monate leer stehen darf.
Es wird geprüft, inwieweit es sich um gesetzeswidrigen Leerstand beziehungsweise eine Zweckentfremdung im Sinne des Wohnraumschutzgesetzes handelt.
Yannoh Mügge, Sprecher der Baubehörde
Man wisse noch nicht, wie lange das Haus in der Neustadt bereits leersteht. „Das betreffende Objekt ist erst seit einigen Wochen als mögliche Zweckentfremdung gemeldet“, so die Sprecherin. Die Behörde geht nun also dem Vorwurf der Hausbesetzer nach. Das geschieht in einer sogenannten Sachverhaltsaufklärung.
Quelle:
buten un binnen.
Dieses Thema im Programm:
Bremen Zwei, Nachrichten, 21. Oktober 2025, 06:00 Uhr