Münster – Wie eine nachhaltige Schweinefleischproduktion in Zukunft aussehen kann, soll das Verbundprojekt „InnovationPork“ zeigen. Daran beteiligt sind acht Partner aus der Industrie und Wissenschaft, darunter die Agravis Raiffeisen AG und Westfleisch aus Münster sowie Topigs SNW aus Senden. Dazu wird die Wertschöpfungskette Schweinefleisch bezogen auf Ressourceneinsatz, Tiergesundheit, Haltungsform, Umweltwirkung und Nachhaltigkeitskriterien im internationalen Bezug analysiert. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt vom Johann Heinrich von Thünen-Institut in Braunschweig.

„Die Schweinemast ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor in Westfalen. Nachdem zuletzt die Bundesregierung mit dem Streichen von Fördermitteln ein aus unserer Sicht falsches Signal gesetzt hat, packen wir die wichtigen Themen nun vor Ort selbst an. Mit einem Forschungsprojekt, das sich nah am Marktgeschehen orientiert, werden wir den Landwirten Perspektiven geben, wie Schweinefleisch zukünftig effizient und zugleich nachhaltiger erzeugt werden kann. Die Fleischerzeugung vor Ort ist unabdingbar in einer von zunehmenden Unsicherheiten geprägten Welt“, erklärt Dr. Jochen Farwick, Landwirt aus Lüdinghausen und Aufsichtsratsmitglied bei Westfleisch. Farwick übernimmt den Vorsitz im Projektbeirat. 

„Mit dem Projekt steigen wir in einen internationalen Vergleich der Wertschöpfungskette Schweinefleisch ein, um gezielt die Schlüsselfaktoren zu identifizieren, die die deutsche Schweinemast voranbringen“, sagt Prof. Martin Banse, Leiter des Instituts für Marktanalyse am Thünen-Institut. Darum sind neben deutschen Partnern auch US-Partner am Projekt beteiligt. 

Genetik, Fütterung, Schlachtung und Verarbeitung im Blick

In den kommenden drei Jahren wollen die Partner in zwei aufeinander abgestimmten Forschungsarbeiten die Effizienz der Schweinefleischproduktion untersuchen, insbesondere die Mastschweinehaltung mit Blick auf Genetik und Fütterung, sowie die Prozesse der Schlachtung und Verarbeitung. Im ersten Teilprojekt sollen Schlüsselfaktoren durch einen internationalen Vergleich identifiziert und in einem Modell beschrieben werden. Das zweite Teilprojekt legt den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeitskriterien. Ziel dabei ist es, ein international anwendbares Bewertungsmodell für derartige Kriterien, vor allem im Hinblick auf unterschiedliche Berechnungsmethoden von Treibhausgasemissionen, zu entwickeln, wie es in einer Pressemeldung von Westfleisch heißt.
Gefördert wird das Verbundprojekt unter anderem durch den Deutschen Raiffeisenverband, die Stiftung Landwirtschaftsverlag und die Stiftung Westfälische Landschaft.