Großbrand in Mülheim: Die wichtigsten Infos im Überblick
- In Mülheim ist am frühen Dienstagmorgen ein bekanntes Autohaus in Brand geraten.
- Die Feuerwehr ist mit einem Großaufgebot an der Kölner Straße in Saarn im Einsatz.
- Der Brand hat massive Auswirkungen auf den Straßenverkehr in Mülheim.
- Nach Angaben der Feuerwehr dauern die Löscharbeiten mindestens bis Dienstagmittag.
„Totalschaden, Totalschaden wahrscheinlich durch das Wasser, Totalschaden.“ Thomas Mracek, Centerleiter bei Gottfried Schultz in Saarn steht fassungslos vor dem Autohaus an der Kölner Straße und zeigt abwechselnd auf Werkstatt, das Gebäude mit den Sozialräumen und die angeschlossenen Verkaufsräume. Seit dem frühen Dienstagmorgen (21. Oktober) sind Feuerwehr und Polizei am Autohaus im Großeinsatz.
Mit einem Großaufgebot ist die Feuerwehr Mülheim seit dem frühen Dienstagmorgen an der Kölner Straße im Einsatz. Hier brennen Teile eines Autohauses.
© FUNKE Foto Services | Michael Dahlke
Gegen 5.28 Uhr wird der Brand gemeldet. Bereits bei der Anfahrt, heißt es seitens der Einsatzkräfte, sind weithin Flammen und eine massive Rauchentwicklung sichtbar. Gegen neun Uhr dann teilt Steffen Dannenberg, Pressesprecher der Feuerwehr, mit: „Das Gröbste ist geschafft. Wir sind gerade noch dabei, das Feuer im Bereich der Verkaufsräume zu lokalisieren.“ Er geht zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass die Löscharbeiten noch „bis in die Mittagsstunden oder den frühen Nachmittag“ andauern werden. Gegen elf Uhr folgt dann die endgültige Entwarnung: „Das Feuer an der Kölner Straße ist vollständig unter Kontrolle.“
Eine Autowerkstatt an der Kölner Straße in Mülheim steht am Dienstagmorgen (21. Oktober) in Vollbrand.
© Feuerwehr Mülheim an der Ruhr | Feuerwehr Mülheim an der Ruhr
Auto-Werkstatt in Mülheim vollkommen ausgebrannt
Vor Ort allerdings zeigt sich ein Bild der Verwüstung: Die Werkstatt ist vollkommen ausgebrannt, pechschwarz, man erkennt gerade so verkohlte Überreste von Fahrzeugen. Die Sozialräume hat es im Dachgeschoss erwischt. Von dort aus, so Dannenberg, sei das Feuer auf die Verkaufsräume übergetreten. Per Drehleiter sind die Einsatzkräfte am frühen Vormittag noch unermüdlich im Einsatz.
Auf die Frage, wie hoch der mögliche Schaden ist, schüttelt Thomas Mracek nur langsam den Kopf. „Das können wir zum jetzigen Zeitpunkt absolut noch nicht beziffern.“ Auch zur möglichen Brandursache gibt es derzeit noch keine Erkenntnisse. „Ob das von außen kam oder aus der Werkstatt direkt, das wird der Brandursachenermittler feststellen müssen“, schließt Mracek.
Zahlreiche Schaulustige beobachten Einsatz auf der Kölner Straße
Anwohner beobachten – teils mit kleinen Kindern – von der Straße und aus den gegenüberliegenden Gebäuden den Einsatz. Vom schweren Brandgeruch und vom Rauch lassen sie sich dabei nicht abschrecken. Seit dem frühen Morgen gilt eine Nina-Warnung – es kann zu Geruchsbelästigung im Bereich Saarn kommen. Zwischenzeitlich ist ein sonderbarer Geruch aber zum Beispiel auch in Oberdümpten zu vernehmen, obwohl sich der Ortsteil weit von der Brandstelle entfernt befindet. Nach Angaben der Feuerwehr besteht keine Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung.
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Die Polizei verweist immer wieder Leute an die gesperrten Straßenkreuzungen am Rande des Einsatzgebietes. Am frühen Morgen hatte man vorsorglich bereits zwei angrenzende Wohngebäude geräumt. Die evakuierten Anwohnerinnen und Anwohner wurden in einer Betreuungsstelle untergebracht. Verletzt ist nach offiziellen Angaben bisher niemand.
Gegen neun Uhr vermeldete die Feuerwehr, dass der Brand im Werkstattbereich unter Kontrolle ist. Allerdings brannte es zunächst weiterhin im Verkaufsgebäude des Autohauses.
© FUNKE Foto Services | Michael Dahlke
Einsatzkräfte sind mit einem Großaufgebot vor Ort
Viele Schaulustige diskutieren aufgeregt über die mögliche Höhe des Schadens, über die Brandursache. „Als Erstes haben wir heute Morgen den Rauch bemerkt; die Luft in unserem Schlafzimmer war schrecklich“, berichtet eine Nachbarin. „Und als wir dann aus dem Fenster geschaut haben, waren da die Flammen, das kann einem wirklich Angst machen. Als wir zum Telefon greifen wollten, war die Feuerwehr aber gottlob schon da.“ Etwas weiter am Rand steht eine kleine Gruppe indes schweigend zusammen, die VW-Embleme auf ihren Jacken weisen sie als Mitarbeitende des Autohauses aus. Der Schock steht ihnen ins Gesicht geschrieben. Ihre Blicke husche zwischen den Einsatzkräften hin und her.
Feuerwehr und Polizei sind am Dienstag tatsächlich mit einem Großaufgebot in Saarn. Allein die Brandbekämpfer, so Dannenberg, sind mit „90 bis 100 Einsatzkräften“ der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr Mülheim vor Ort. Unterstützung bekommen die Mülheimer dabei auch aus den Nachbarstädten.
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Brand in Mülheim: Unterstützung aus Duisburg, Oberhausen und Mettmann
Um den Brandherd besser lokalisieren zu können, wird das Gebäude zwischenzeitlich mit einem sogenannten Löschunterstützungsfahrzeug (LUF) der Feuerwehr Duisburg belüftet. Durch den Einsatz des LUF, so eine Mitteilung der Feuerwehr, habe man der Brandrauch erfolgreich aus den Verkaufsräumen drücken können. „Anschließend ging ein Trupp unter Atemschutz in das Gebäude vor, um verbliebene Glutnester abzulöschen. Aktuell wird mit drei Drehleitern an Dachbereichen gearbeitet, in denen noch vereinzelte Glutnester vermutet werden.“ Zur Unterstützung habe man zusätzlich das Cobra-Löschsystem der Feuerwehr Mettmann angefordert, mit dem Glutnester in schwer zugänglichen Bereichen effektiv bekämpft werden könnten.
Das Einsatzgebiet auf der Kölner Straße in Mülheim wurde großräumig abgesperrt und gesichert.
© WAZ | Tanja Weimer
Auch die Feuerwehr Oberhausen unterstützt die Mülheimer Kolleginnen und Kollegen mit Spezialausrüstung: Sie fördert während der Löscharbeiten mit einer „leistungsstarken Pumpe“ in großen Mengen Löschwasser aus der Ruhr. Der Schlauch zieht sich auf der B1 von der Mendener Brücke bis zum Autohaus. Dannenberg: „Die Kollegen stellen für uns die Löschwasserversorgung aus der Ruhr her, weil aufgrund der Menge an Rohren, die wir im Einsatz hatten, also aufgrund der Menge an verbrauchtem Wasser, an die Belastungsgrenze des Hydrantensystems kommen können.“
Auch die Feuerwehr Oberhausen unterstützt die Mülheimer Kolleginnen und Kollegen mit Spezialausrüstung: Sie fördert mit einer „leistungsstarken Pumpe“ in großen Mengen Löschwasser aus der Ruhr.
© WAZ | Tanja Weimer
Autohaus brennt: Straße in Mülheim-Saarn ist gesperrt
Der Großeinsatz hat massive Auswirkungen auf den Verkehr in Mülheim. Die Kölner Straße ist im Bereich zwischen Mintarder Straße und Straßburger Allee weiterhin voll gesperrt. Autofahrerinnen und Autofahrer werden gebeten, den Bereich weiträumig zu umfahren.
Bereits am frühen Morgen hatte die Polizei den Verkehr in Richtung Saarn vor der Mendener Brücke auf der Holthausener Ruhrseite abgeleitet. In Richtung Stadt bildete sich ein enormer Rückstau, besonders betroffen ist aktuell die Dohne, wohin der Verkehr vor der Mendener Brücke umgeleitet wird, sowie der komplette Bereich Friedrichstraße. Viele Autofahrerinnen und Autofahrer, die wohl eigentlich über die B1 in Richtung Autobahn fahren wollten, müssen nun eine Umleitung fahren.
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In unmittelbarer Nähe des Einsatzortes sind zudem sämtliche Kreuzungsbereiche zur Kölner Straße hin gesperrt. An der Mintarder Straße wird der Rückstau derzeit in Richtung Mintard abgeleitet, in Richtung Saarn kann niemand fahren. In Absprache mit der Polizei, so die Feuerwehr, wolle man versuchen, „im Laufe der nächsten Stunden einen Teil der Kölner Straße wieder für den Verkehr freizugeben“.
Nichts ging mehr am frühen Dienstagmorgen: Wie etwa hier an der Mintarder Straße.
© WAZ | Tanja Weimer
Anwohnerinnen und Anwohner in Saarn sollten aufgrund der anhaltenden Rauchentwicklung weiterhin Fenster und Türen geschlossen halten. Das Umweltamt war allerdings zwischenzeitlich vor Ort: Es konnten keine Umweltgefahren festgestellt werden. Im gesamten Stadtgebiet kann es jedoch weiterhin vereinzelt zu Geruchsbelästigungen kommen.