CSU und Grüne einigen sich
Nürnberg soll noch 2025 eine lange Einkaufsnacht bekommen
Aktualisiert am 21.10.2025 – 13:47 UhrLesedauer: 2 Min.
Volle Fußgängerzone kurz vor Weihnachten (Archivbild): Zur Eröffnung des Christkindlesmarkt sollen die Geschäfte länger offen bleiben dürfen. (Quelle: IMAGO/imago)
Wie viele lange Einkaufsnächte gibt es künftig? CSU und Grüne verständigen sich auf einen Kompromiss, der noch in diesem Jahr umgesetzt werden soll.
Einkaufen bis spät am Abend: Nürnberg soll noch 2025 eine lange Einkaufsnacht bekommen. Darauf haben sich die Fraktionen von CSU und Grünen im Rathaus offenbar verständigt, wie aus einer Pressemitteilung von Dienstag hervorgeht. Final wird darüber aber erst in der Stadtratssitzung am Mittwoch (22. Oktober) entschieden.
Doch die entsprechende Satzungsänderung, die die CSU im Rathaus begrüßt hatte, scheiterte letztlich am Widerstand der SPD und der Grünen. Jetzt haben wohl zumindest die CSU und Grüne einen Kompromiss gefunden, wie aus der gemeinsamen Pressemitteilung beider Parteien hervorgeht.
Demnach sollen die Geschäfte in Nürnberg in diesem Jahr am 28. November zur Eröffnung des Christkindlesmarkts bis 22 Uhr geöffnet bleiben. Für das kommende Jahr sieht der Kompromiss lange Einkaufsnächte am 24. Oktober sowie am 27. November (der Eröffnungstag des Christkindlesmarkts 2026) vor.
Andreas Krieglstein, der Fraktionsvorsitzende der CSU, sagt: „Es ist uns ein Anliegen, den Einzelhandel in der Innenstadt attraktiv zu halten und mit der Möglichkeit weiterer Einkaufsabende den stationären Handel ein Stück weit gegenüber dem Online-Handel zu stärken.“ Weiter betont der Kommunalpolitiker, dass seine Partei zwar gerne vier Einkaufsnächte pro Jahr ermöglicht hätte, jetzt aber den Kompromiss mit zwei Nächten pro Jahr begrüße.
Achim Mletzko, sein Amtskollege von den Grünen, sagt: „Die neue Regelung ist eine Chance für unseren Wirtschafts- und Handelsstandort, die wir nicht ungenutzt lassen sollten.“ Die Lösung, lediglich zwei statt vier lange Einkaufsnächte umzusetzen, bezeichnet Mletzko als Weg, der sicher auch für Kirchen, Gewerkschaften und Arbeitnehmer „gangbar“ sei. Diese stehen den langen Einkaufsnächten grundsätzlich kritisch gegenüber.
Noch ist nicht bekannt, wie die SPD zu dem Kompromiss steht. Vergangene Woche äußerte sich OB-Kandidat Nasser Ahemd noch kritisch zu dem Vorschlag aus der Verwaltung. Der Sozialdemokrat argumentierte, von längeren Öffnungszeiten profitieren vor allem große Ketten. „Die CSU verwechselt Aktionismus mit Fortschritt. Wer unsere Innenstadt wirklich stärken will, braucht mehr als längere Ladenöffnungszeiten“, so Ahmed. Gleichzeitig betonte er, dass auch seine Partei kompromissbereit bleibe.
