Renovierung in Paris: So wurde eine verschachtelte Wohnung zu einer hellen, funktionalen Ruhe-Oase mit offenem Grundriss.

Im Herzen von Paris liegt diese elegante Wohnung nur wenige Schritte von der Esplanade des Invalides und der Rue de l’Université entfernt. Das Interieur ist eine harmonische Komposition aus heller Eiche, Arabescato-Marmor, Leinenstoffen und warmem Kupfer, inspiriert von der berühmten französischen Tänzerin der Opéra de Paris Cléo de Mérode, einer bekannten Persönlichkeit der Belle Époque. „Sie war eine äußerst schöne Frau, mit einer Vorliebe für fließend drapierte Gewänder“, verrät die Innenarchitektin und Designerin Valériane Lazard. Im Schlafzimmer zum Beispiel verbreitet der sanft um das Bettkopfteil drapierte Stoff auf dezente Weise eine sinnliche Atmosphäre. Der Leinenvorhang, der an Haken von der Decke hängt und sich um das Bett bauscht, schafft eine theatralische – fast schon traumhafte – Kulisse im Schlafbereich. Doch nun zurück zum Anfang des Projekts, das zunächst mit einem neuen Grundriss begann.

Renovierung in Paris Blick vom Eingang in den Wohnbereich

Der Eingangsbereich, der mit einem Boden aus Lavastein gestaltet ist, blickt auf eine Art Wandskulptur. Dabei handelt es sich um einen speziell entworfenen Türgriff aus Bronzeguss, den Valériane Lazard „wie ein aus dem Material herausgearbeitetes Gemälde“ gestalten wollte. Davor ein kleiner Essbereich mit Stühlen, deren schmiedeeisernen Beine an Narzissenstiele mit zarten Knospen erinnern – Maßanfertigungen, die von Atelier de Missolz hergestellt wurden.

Clément VayssieresNeuer Grundriss und Maßanfertigungen

Als Valériane Lazard die Wohnung zum ersten Mal besichtigte, bestand sie aus drei kleinen Schlafzimmern, einem langen Flur und zwei Wohnräumen. Sie entschied sich, alles zu entfernen, um einen weniger fragmentierten, offeneren Raum zu schaffen, in dem jedoch das Bett nicht sofort sichtbar und der Schlafbereich intim gestaltet ist. Wenn man die Wohnung betritt, gelangt man zuerst in einen kleinen, mit Holz verkleideten Vorraum mit Lavasteinboden, der einen Kleiderschrank, eine kleine Sitznische, einen großen Spiegel und Stauraum für Schuhe, Koffer, Taschen oder Regenschirme umfasst. „Gleich vom Eingang aus sieht man eine Art Skulptur. Es handelt sich um einen Türgriff, den ich jedoch wie ein aus dem Material hervorgegangenes Gemälde entwerfen wollte.“ Das besagte Material ist Gussbronze, aus welcher auch der Kamin von demselben Handwerker gestaltet wurde. Darüber wurden vier Paneele eingearbeitet, hinter denen sich ein Flachbildschirm und ein Soundsystem verbergen, wobei Letzteres die gesamte Wohnung mit Klang versorgt.