Eindrücke aus der Ausstellung "Mythos Superhelden". Ein Mann betrachtet Plakate.

Stand: 21.10.2025 18:14 Uhr

Was haben antike Götter mit Superhelden gemein? Die Ausstellung „Mythos Superhelden“ im Archäologischen Museum Hamburg erforscht die Vorbilder für unsere modernen Superhelden und -heldinnen.

von Kerry Rügemer

Das ist der absolute Heldenrausch: Hunderte von knallbunten Figuren in diversen Vitrinen. Das ist wirklich der Hammer. Von Superman, Batman oder Aquaman über den grünen Hulk bis hin zu Wonder Woman – das gesamte Superhelden-Universum drängt sich hier mit wilden Blicken im Archäologischen Museum in Hamburg. „Von Herakles bis Superman“ lautet der Untertitel der Sonderausstellung.

„Die Menschen haben schon immer Superhelden gebraucht“

Eindrücke aus der Ausstellung "Mythos Superhelden": Zwei Mädchen betrachten eine Figur

Diverse bunte Figuren sind in den Vitrinen zu bestaunen.

„Zunächst denkt man, der Mythos kommt aus dem Kinderzimmer: Jeder hat seine Plastikmännchen unter dem Bett liegen. Aber wenn man dann überlegt, wo die denn herkommen, merkt man, dass die Menschen immer schon Superhelden gebraucht haben! In der römischen Antike, in der griechischen Antike, die Ägypter – und letzten Endes haben sich die Steinzeitleute in ihren Höhlen auch Superhelden an die Wände gemalt“, erzählt Museumsdirektor Rainer Maria Weiss schmunzelnd.

Deshalb gibt es in einem weiteren Raum viele Nachbildungen antiker Marmorstatuen – von Odysseus über Götterfiguren wie Zeus oder Venus. Denn sie waren die Vorbilder für unsere modernen Superhelden. Man denke nur an den wahnsinnig starken Halbgott Herakles, Sohn von Göttervater Zeus: „Er ist der Menschenfreund, er ist der Beschützer – und er hat wirklich überirdische Kräfte! Von daher ist Herakles der Superheld schlechthin“, findet Weiss.

Wurzeln in der Antike

Eindrücke aus der Ausstellung "Mythos Superhelden":

Antike Helden versus moderne Superhelden.

Muskelbepackt, megastark, in einem hautengen blauen Ganzkörperanzug und einem roten Cape: 1938 wurde Superman als erster der modernen Helden sozusagen als Comicheld der amerikanischen Verlage DC und Marvel geboren. Ab den 1970er-Jahren kamen dann die vielen Actionfiguren auf den Markt. Die hier gezeigten stammen aus einer großen italienischen Privatsammlung.

Und auch diese modernen Figuren haben ihre Wurzeln in der Antike: „Man konnte rund um die großen Kampfarenen Gladiatorenfiguren kaufen. So, wie wir mit Actionfiguren spielen, haben die römischen Kinder mit Tonfiguren gespielt. Das gab es also schon immer“, erzählt Weiss. Eine solche Figur ist auch im Archäologischen Museum zu sehen – natürlich nicht bunt, sondern erdfarben, aber immerhin mit einem abnehmbaren Helm. Viele, viele Comics aus unterschiedlichen Jahrzehnten liegen ebenfalls in Vitrinen – darunter so skurrile und amüsante Titel wie zum Beispiel von Wonder Woman: „under Eros’s spell“. Wonder Woman im Bann des Liebesgottes Eros, bei dem die Heldin mit töricht-einfältigem Lächeln gen Himmel schaut.

Künstliche Intelligenz trifft Superheldinnen

Eindrücke aus der Ausstellung "Mythos Superhelden":

Swaantje Güntzel ist eine deutsche Konzeptkünstlerin. Sie schafft starke Superheldinnen mittels KI. Hier eine Schwarze Heldin im Kampf gegen Weltraumschrott.

Ach ja, die Frauen: Im Obergeschoss hängen von KI, Künstlicher Intelligenz, generierte ziemlich coole Bilder von Superheldinnen, die eher normalen Frauen nachempfunden sind: Eine alte, eine etwas fülligere, eine im Rollstuhl. Sie stammen von der Künstlerin Swaantje Güntzel, die beim Füttern der KI anfangs sehr unzufrieden mit dem Ergebnis war: „Fast jedes Resultat war so, dass die Heldin wenig anhatte. Und der Coup war dann, immer zu schreiben, dass sie einen Rollkragen anhaben sollen. Dann war die Chance da, dass sie am Ende nicht halbnackt herauskommen.“

Eine richtig tolle Ausstellung durch die Fantasiewelten unserer Superhelden durch die Jahrtausende – und genau richtig zum Beginn der Herbstferien!

Eingangsbereich des Archäologischen Museums in Hamburg-Harburg.

Informationen zu den Ausstellungen und Veranstaltungen sowie Eintrittspreise auf der Homepage des Museums.

Eindrücke aus der Ausstellung "Mythos Superhelden": Zwei Mädchen betrachten eine Figur

Ausstellung: Wie antike Figuren unsere modernen Helden prägen

Von Odysseus über Batman bis hin zur KI-Heldin – die Ausstellung „Mythos Superhelden“ zeigt Helden über alle Zeiten und Epochen hinweg.

Datum:
22.10.2025, 10:00 Uhr
Ende:
26.04.2026
Ort:

Archäologisches Museum Hamburg

Museumsplatz 2

21073

Hamburg

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr
Preis:
8 Euro, ermäßigt 5 Euro, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren frei

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